****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
____________________________________________________________________________________________________________________________________________

Südafrika  

     Vater-Sohn-Reise Oktober 2025

Wen es drängt, Südafrika zu besuchen, dann gern auch zum zweiten oder dritten Mal. So erging es uns, Vater Gerald und Sohn Ronald.
Südafrika lässt sich ob seiner Buntheit mit einem Begriff umreißen: Vielgestaltigkeit. Vielgestaltig ist die Landschaft. Sie erstreckt sich über Wüsten und Steppen bis hin zu Hochgebirgen und subtropischen Vegetationszonen. Entsprechend unterschiedlich ist die Pflanzen- und Tierwelt, nicht zuletzt wegen der verhältnismäßig isolierten Lage des südafrikanischen Subkontinents. Bunt erscheint auch die Einwohnerschaft, denn: Südafrika ist ein multi-ethnisches, mithin ein multikulturelles Land. Bis in die frühen 1990er Jahre galt die Apartheid, ein von der europäisch stämmigen Minderheit aufgezwungenes System der Rassentrennung. Politisch zwar überwunden, teilt sich die Bevölkerung Südafrikas noch immer in große und kleine demographische Gruppen. Bis heute siedeln sie vorzugsweise getrennt. Im großen Maßstab sind es (huiuiui, so steht es in der Wikipedia!): Schwarze (etwa 80 Prozent der Bevölkerung), Weiße, Coloureds („Mischlinge“) und Asiaten


Nicht der Luxus der jeweiligen Lodges lockte uns, Vater und Sohn, wohl aber Südafrikas Natur. Jahr für Jahr strömen aus demselben Grunde 5 bis 6 Millionen Touristen in dieses Land. Gestartet im nördlichen Teil, ging es nach dem Flug Johannesburg-Port Elizabeth per rental car die sogenannte Garden Route entlang. Übrigens: Keines der folgenden Bilder ist "gekupfert", alles wurde eigenständig fotografiert!


a Der Afrikanische Elefant war ursprünglich im gesamten Afrika verbreitet, bis hin an das Mittelmeer. Heute stößt man auf Elefanten nur südlich der Sahara, und das inselartig weit verteilt. Hier im Nationalpark Pilanesberg, etwa 200 km nordwestlich von Johannesburg 

b Die Elefantenkuh: "Wenn ich mit meinem Baby auf die andere Seite des Weges will, habt Ihr zu warten!"
c Großtiere anderer Art sind die Nashörner. Hier das Breitmaul-Nashorn


a, b Vor allem Raubtiere wollen die Touristen sehen, solche wie diese Löwin hier. Safari-Unternehmen informieren sich gegenseitig über das Vorkommen. Und anders als über die Teilnahme an einer solchen Safari gibt es keine Möglichkeit.

c,d  Auch dann, wenn es zur Begegnung mit den wohl schönsten Großräubern Afrikas kommen soll, den Geparden. "Cheetah", werden sie hier genannt. Als ausgesprochen langweilig empfinden die Tiere unsere Gafferei.
e, f Es gibt auch fliegende Räuber zu begucken. Zum Beispiel den Schreiseeadler



a Weit weniger sensationell geht es bei der Begegnung mit Kleintieren zu. Selbst wenn sie es wegen ihrer Schönheit verdient hätten. Hier die Südafrikanische Fels-Agame (Agama aculeata).
b, c Wegen einer Heuschrecke guckt so gut wie niemand hin. Um sie attraktiver zu machen, hat Ronald seinen Töchtern Amalia und Sophia deren Lieblingsente in Szene gesetzt.
d Anders reagieren die Menschen bei einem so gefährlich aussehenden Tausendfüßer. Doch gibt es da keinerlei Gefahr. Böse, weil oft sehr giftig, kann der Kontakt mit einem Pendant ausgehen, einem Hundertfüßer. Einem Skolopender zum Beispiel.


a, b Im Küstenbereich Südafrikas trifft man - selten genug - noch auf  "Urwälder". Reste der ursprünglichen Bewaldung sind das, die von den Grundbesitzern vor der Rodung bewahrt blieben.
c-e Natürlich hingegen sind die blühenden Steppen, wie sie sich am Gebirgssaum der Küste entlangziehen. Hier gedeihen die für den südafrikanischen Florenraum typischen Proteaceen (Silberbaumgewächse): strauchartige Pflanzen mit auffällig großen wie auch schönen Blütenköpfen. Proteaceen sind mit rund 77 Gattungen und ungefähr 1.600 Arten auf der Südhalbkugel (Afrika, Australien) vertreten.
f, g Typisch hierfür sind auch die Mittagsblumen. In Gartenkulturen der ganzen Welt beliebt.

g-k Wohin man hier blickt: blühende Pflanzen. Doch wie heißen sie?
i Den Naturfreund jammert es: Rodungen der Idylle, um Koniferen zu forsten, Holzlieferanten welchen Ursprungs auch immer. Doch was haben wir bei uns zuhause mit unseren Wäldern gemacht, wo noch ist die Ursprünglichkeit der germanischen Natur erhalten geblieben?


IMG_0768
IMG_0768
IMG_0849
IMG_0849
DSCN8761-Grosser Kudu
DSCN8761-Grosser Kudu
IMG_0782
IMG_0782
IMG_0827
IMG_0827
IMG_1032
IMG_1032
IMG_1091
IMG_1091
IMG_0988
IMG_0988
IMG_1135
IMG_1135
IMG_0874
IMG_0874

 Afrikas Huftiere, von ihnen gibt's so einige zu sehen:
a Das Zebra, jedes Kind kennt es. Hier das für Südafrika typische Bergzebra mit seinen breiten schwarzen Streifen.

b Gnus, durch die Tierfilme über die Wanderungen in der Serengeti Tansanias bestens bekannt.

c Schraubiges Gehörn und arttypische Augenstriche: das Kudu. Wird in südafrikanischen Gaststätten gern serviert. Erschossen und dann gebraten. 

d Unverwechselbar wegen der scharf abgesetzten weißen Bauchseite: der Springbock

e Einzig die Frauen der Impalas haben sich hier zusammengetan. Worüber sie tuscheln?

f Womöglich über den hier: den einzelnen Impala-Mann

g Spießböcke trifft man eher weiter nördlich an. Zum Beispiel im Nationalpark Pilanesberg.

h Eine kleine, ausgesprochen "süße" Antilope: der Kronenducker.

i Der Buntbock kommt nur noch ausnahmsweise in der freien Natur vor. Wir hatten Glück.
j Ein Tier, wie eine Karikatur.


Vögel gibt's, nicht zu knapp. Zum Beispiel Singvögel:

a, b Kunsthandwerk! Man stelle sich vor, nur mit einer Pinzette im Mund aus Halmen ein solchen Netzbeutel zu weben. Der Cannabisweber kann das!

c Der Doppelband-Nektarvogel. Nektarvögel sind gleichsam Doppelgänger der Kolibris Amerkas. Sie gehören zwar zur Ordnung der Sperlingsvögel, aber nicht zu den Singvögeln im eigentlichen Sinne.

d, e Der Karmin- oder Scharlach-Spint. Ein Zugvogel aus dem mittleren Afrika, der in Südafrika überwintert.

f, g ??

h Der Kapsperling. Häufig und für Bauern, insbesondere für Weinbauern, lästig. Ein "Schadvgel".

i Der Weißstirn-Regenpfeifer. Sicherlich weiß er, warum er so genannt wird

j Die Kapdrossel, ein Pendant zu unserer Amsel

k Der Kap-Brillenvogel. Warum nur heißt er so?

l Die Kapstelze, unserer Bachstelze recht ähnlich

Und da sind die anderen, die "Nicht-Singvögel:

a Auf Binnengewässern recht häufig anzutreffen, die Kamm-Blässralle. Charakteristisch sind die roten Auswüchse auf der Stirn.

b Der Schwarze Austernfischer

c Erinnert an einen Komoran, ist aber ein Schlangenhalsvogel (Anhinga)-
d Der da tendiert in Richtung unseres Graureihers: der Schwarzhalsreiher

e Graubürzel-Singhabicht

f Die Guinea-Taube. Sie kommt vom mittleren Afrika bis in die Kapregion vor.

g Helm-Perhühner

h Hadada-Ibis. Lebt inmitten von Wäldern
i Jungfernkranich

j Stolziert wie ein Sekretär und heißt auch so. Doch Respekt: Er besiegt selbst giftigste Schlangen und lebt davon!

Die Küste

Südafrika hat auch Wasser - mittendrin und vor allem im Süden. Dort wartet die Küste auf uns, die zum Doppelozean Atlantik/Indik. Noch viel, viel weiter im Süden dann begrenzt durch die Antarktis.


b-d Der Brillen-Pinguin, die einzige heute noch in Afrika vorkommende Pinguin-Art. Zwar dem Humboldtpinguin Südamerikas (Spheniscus humboldti) recht ähnlich, doch eine eigenständige Spezies (Speniscus demersus). Hier bei Hermanus. Streng geschützt.

e, f Tickets für das Whale Watching. Einen einzigen Wal haben wir gesehen, einen Glattwal, ein Südkaper. Und zwar eine Mutter mit ihrem Baby. Weit besser durch die Drohne über uns.zu beobachten (Video unten).

g, h Anderntags wurde "White Shark" angesagt, der aber war unauffindbar. Orcas sollen ihn vertrieben haben. Nicht aber aus dem Kapstädter Zoo (Video unten).

i Ersatzweise Sichtung einer Robbeninsel. Speziell ist es der Südafrikanische Seebär (Arctocephalus pusillus), der hier im Trockenen herumfaulenzt.


Whale Watching

Der Weiße Hai, ersatzweise im Kapstädter Zoo besucht.


Cape Town, Kapstadt, "die" Stadt Südafrikas. Links der berühmte Tafelberg

Kapstadt, alles bunt, extrem sauber, Reichtum verheißend. Einer, der längere Zeit auch in Deutschland gelebt hat, erzählte uns, den Dreck und die fürchterlichen Schmierereien wie in Deutschlands Städten, die wären ihm ein Greuel. Doch gibt es in der Peripherie von Kapstadt die weit weniger begeisternden Townships, Stätten, wo die Armen hausen und die von sonst woher ins Land Geflüchteten. Ja, sogar in der bei Touristen so beliebten Waterfront warnen Schilder (letztes Bild der Serie) vor dem denkbar Schlimmsten.