****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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Bei weitem spinnen nicht alle Spinnen Fangnetzespinnen aber kann jede, wenn sie eine Webspinne ist, d. h. kein Kanker, kein Skorpion, keine Milbe. Das Bestimmen der etwa eintausend heimischen Spinnenarten ist oft alles andere als einfach, verlangt in Zweifelsfällen ein Mikroskop und ohnehin eine Menge Geduld und Erfahrung. 



 Araneus diadematus, Gemeine Kreuzspinne, in ihrem Fangnetz. "Die" Spinne schlechthin.

Versponnener Wald bei Zechliner Hütte. Rechts oben das Netz einer Kreuzspinne, die waagerechten Netze rühren von Baldachinspinnen.

Fangnetz der im Spätsommer und Herbst sehr häufigen Baldachinspinne Linyphia triangularis.

Hier hängt sie, die Netzbesitzerin: Linyphia triangularis, von unten fotografiert.

Cheiracanthium punctorium, der Dornfinger. Die Spinne ist auch für uns Menschen giftig, denn mit ihren langen Giftklauen (Chelizeren) kann sie unsere Haut durchdringen. Fangnetze spinnt sie nicht, der Kokon hier aber ist ihr Werk.

Die Wolfsspinne Pardosa lugubris ist in unseren Wäldern auf sonnenbeschienen Laubblättern überall häufig und schon mit den ersten Strahlen der Frühjahrssonne zu beobachten. Wolfsspinnen produzieren ebenfalls keine Fangnetze.

Dolomedes fimbriatus, die Gerandete Jagdspinne, auch Listspinne genannt, kommt an Gewässern vor, kann auf dem Wasser laufen und taucht bei Gefahr sogar unter.


Sie heißt so, wie sie sich gibt: Streckerspinne, Tetragnatha extensa. Da ist kein Schilf, in dem man ihr nicht begegnen könnte. Ausgesprochenes Glück aber ist es, den Tieren bei der Paarung zusehen zu dürfen.

Wie ein großes Bonbon, die Vierflecken-Kreuzspinne Araneus quadratus. Typisch für feuchte Wiesen.  


Um die Pracht der Krabbenspinne Ebrechtella tricuspidata zu erkennen, muss man genau hinschauen. Hier in Lauerstellung. Bei ihrer Kollegin nebenan (dieselbe Art, eine Farbvariante) hat's geklappt. Der Happen ist viel zu groß, möchte man meinen.

Pisaura mirabilis, die Raubspinne, sieht man des Öfteren auf Kräutern oder auf dem Boden. Anders als die mit ihr verwandten Wolfsspinnen heftet sie den Eikokon nicht an ihren Hinterleib, sondern schleppt ihn, zwischen die Giftklauen geklemmt, durch die Gegend.

Synaema globosum, eine Art der Krabbenspinnen. Sie verspeist gerade etwas, nur noch die Beinchen des Opfers sind zu sehen. 


Sieht sie nicht drollig aus? Eine Springspinne, die auf keinen deutschen Namen hört, nur auf ihren lateinischen: Evarcha arcuata. Wie bei allen Springspinnen schauen die 4 unteren der insgesamt 8 Augen scheinwerferartig nach vorn. Mit einem Satz springen sie die Beute an, nachdem sie diese zuvor sorgfältig beäugt haben. Die Lichtsinneszellen im Augenhintergrund lassen sich vor- und zurückbewegen und sogar noch seitlich verschieben, um das Opfer zielgenau anpeilen zu können.

Ein Weberknecht. Mit anderen zusammen bilden die Weberknechte (oder auch Kanker genannt) eine eigene Ordnung der Spinnenartigen, gehören also nicht wie die Vorgenannten zu den Webspinnen. Die hier abgebildete Art Opilio parietinus sieht nur gewöhnlich aus, ist aber anders als seine näheren Verwandten höchst selten anzutreffen.