****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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Jordanien, 4. – 11. Mai 2024

Die vorherrschende Farbe ist gelb. Gelb sind die Wüsten, gelb mit ein paar grünen Punkten die Halbwüsten. Knapp 12 Millionen Menschen siedeln hier, meistenteils in großzügig bemessenen Häusern. Das Land wird von gut ausgebauten Straßen durchzogen. Autos sind das Transportmittel, Motorräder oder Fahrräder sieht man so gut wie nie. Obwohl das Land über keine eigenen Öl- oder Gasquellen verfügt, geht es den Menschen gut, Not ist nirgendwo zu erkennen. Unterstützung kommt von überall her, insbesondere aus den reichen arabischen Bruderländern. Vor allem die USA buttern eifrig mit, und (natürlich) auch Deutschland. Die Natur des Wüstenlandes ist erwartungsgemäß eher ärmlich, umso mehr hat das Land an archäologischen Schätzen zu bieten. Die Bronzezeit und die biblisch-alttestamentliche Phase haben Spuren hinterlassen, vor allem aber der Hellenismus, die Nabatäer und die Römer. Den Vorfahren und deren Bauzeugnissen nachzuspüren, nehmen sich Jahr für Jahr Abertausende von Touristen vor. Und wie selbstverständlich gehört ein kurzes Bad im Toten Meer dazu. Die Hotels sind darauf eingestellt, die aus aller Welt herbeiströmenden Besucher zu verwöhnen.

Blick auf Jordaniens Hauptstadt Amman. Im Vordergrund das römische Amphitheater. Es wurde nach Umbau einer Vorgängeranlage während der Regierungszeit von Antoninus Pius (138–161 n. Chr.) neu errichtet und bot bis zu 6 000 Zuschauern Platz.


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a) Nicht weit entfernt Rabbat Ammon, eine Stadt mit einer sehr wechselvollen Geschichte. In byzantinischer Zeit war Rabbat-Ammon Bischofssitz, in frühislamischer Zeit eine bedeutende Residenz der umajjadischen Kalifen.

b, c) Durch öde, zunehmend aber bergische Landschaften zum

d) etwa über 800 Meter hohen Berg Nebo. Am Jordan-Tal gelegen, gegenüber von Jericho, soll von hier aus Moses seinen Blick auf das gelobte Land gerichtet haben, bevor er starb.

e) Ein an extreme Hitze angepasstes Fuchsschwanzgewächs: Anabasis syriaca. Verbreitet von den Wüsten Nordafrikas über die der arabischen Halbinsel bis hin in die zentrale Mongolei.

 

Leblos sind die Wüsten nicht. b) Die Jericho-Tomate, auch Palästina-Nachtschatten (Solanum incanum) genannt. Kommt vor vom Sudan über die arabische Halbinsel bis nach Pakistan und Indien. d) Die imposante Kreuzritterburg von Kerak. Durch den Appell eines Papstes bekamen Ritter eine gesellschaftlich anerkannte Aufgabe: die „Befreiung“ des Heiligen Landes. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert durch Saladin erobert. Er war der erste Sultan von Ägypten und ab 1174 Sultan von Syrien. f) Ein Touristenmagnet sind die vielen Mosaike in Madaba, wo sie in Kirchen und archäologischen Ausgrabungsstätten besichtigt werden können.

Die weltberühmte Felsenstadt Petra. Vor mehr als 2000 Jahren von den Nabatäern erbaut. Einst eine wichtige Station auf den Handelsrouten zwischen Mesopotamien und Ägypten. Hier begruben die Nabatäer ihre Toten in Felsengräbern, die sie in die Bergwände meißelten. b) Die von Sandsteinfelsen gerahmte Siq-Schlucht e) Petras bekanntestes Bauwerk, das Schatzhaus (Al Kashna) mit einer kunstvoll gestalteten Fassade. Auf deren Spitze eine riesige Urne, die angeblich besondere Schätze enthält. Auf dem Platz davor tummeln sich die Touristen und mit ihnen geschmückte Kamele, die zu einem kleinen Ausritt einladen.

Das Wadi Rum, vor etwa 30 Millionen Jahren durch eine Hebung tieferer Erdschichten entstanden. Atemberaubend schön ist die Landschaft. Die Felsformationen bestehen aus Granit und Sandstein. Das Wadi Rum ist der unumstrittene Herrschaftsbereich von Beduinen. e) Der Kapernstrauch (Capparis orientalis) ist hier verbreitet. Als Kapern bezeichnet man die geschlossenen kleinen Blütenknospen. In Essig oder Salz einlegt, verlieren sie die Bitterstoffe und entfalten dabei ihren typischen Geschmack. f) Dank Ziegen reich zu werden und mit dem Auto durch die Wüste zu durchkreuzen, hätten sich die Hirten der Vergangenheit nicht träumen lassen.

Kein Jordanienbesuch ohne dem Toten Meer einen Besuch abzustatten. a) Das Crown Plaza, eines der vielen hochluxuriösen Hotels. Am Horizont die israelische Küste. b) Luxus auch in den Souvenirläden. d) Am Rand des Hotelbereichs ein fast wilder Strand. f) Ausgesprochen üblich, sich mit dem Schlamm des Seebodens einzuschmieren. Soll gesund sein und (noch) schöner machen.

Mit des Königs Flotte nach Jordanien gereist und mit ihr nach Deutschland zurück. Dabei wunderbare Landschaften und Zeugnisse der Geschichte kennengelernt und, ohne Arabisch zu können, mit Freundlichkeit  Araber gewonnen.