****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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Helgoland


Ziemlich weit weg von Deutschland und trotzdem Deutschland, wenn auch erst seit 1890. Kaiser Wilhelm II hat die Nordsee-Insel von den Briten überreicht bekommen - im Tausch gegen Sansibar (!), heißt es bei Bismark. Von Cuxhaven per Schiff in 3 Stunden zu erreichen, für Sansibar braucht man länger. 


a So stellt man sich Helgoland vor, und so sieht es auch aus, allerdings nur auf der Westseite. Buntsandstein ist es, der im Erdmittelalter durch den Druck der zunehmend dickeren Sedimentschichten nach oben gepresst wurde. Vorgelagert die "Lange Anna", sie wurde durch Erosion von der Hauptinsel abgetrennt.

b Was aus der Ferne wie eine Haube aus Zuckerguss aussieht, entpuppt sich im Fernglas als Kolonie brütender Basstölpel (Morus bassanus). Wie alle seine Verwandten aus der Familie der Tölpel verbringen diese Vögel die meiste Zeit ihres Lebens auf dem offenen Meer. Hochelegant segeln sie über dem Wasser, um dann aus großer Höhe wie Geschosse ins Wasser zu stoßen und Fische zu speeren.

Wer den Basstölpeln nahekommen möchte, muss nicht an der Langen Anna hochklettern, ein Spaziergang auf dem Kamm der Hauptinsel tut's auch. Für Deutschland ist Helgoland der einzige Brutort, und das erst seit 1991.

d Mondän sehen sie aus, wunderbar gezeichnete Gesichter, rahmgelbes Gefieder, blaue Augen. Solche Tiere "Tölpel" zu nennen!


a Noch andere Vögel nutzen die Steilwände als Brutplatz. Hier eine Gruppe von Trottel-Lummen, lateinisch weit gefälliger "Uria aalge" genannt. Auch die Lummen sind Meeresvögel und halten sich an Land nur zur Fortpflanzung auf. Fast möchte man meinen, sie stünden den Pinguinen nahe, tun sie aber nicht. Pinguine gibt es nur auf der Südhalbkugel. Wie für den Basstölpel und die beiden nachfolgenden Vogelarten ist Helgoland der einzige deutsche Brutort.

b Der zweite  helgoländische Frackträger und ebenfalls ein passionierter Seevogel: der Tordalk (Alca torda). Sein großer Verwandter, der Riesenalk, war bis hin nach Kanada verbreitet und wurde im 19. Jahrhundert ausgerottet.

c Die Dreizehenmöwen (Rissa tridactyla) besiedeln gern die etwas tieferen Etagen. Sie ähneln den Sturmmöwen, haben aber schwarze Beine und sind in Deutschland ebenfalls nur auf Helgoland zuhause.

d Sieht aus wie irgendein gemeines Unkraut, ist aber etwas ganz Besonderes und kommt wiederum nur auf Helgoland vor: der Wild- oder Gemüsekohl (Brassica oleracea). Er ist die Stammform all der bekannten Zuchtergebnisse, wie Grün-, Weiß- oder Rotkohl, auch vom Kohlrabi, dem Blumen- und dem Rosenkohl. Zufällige Genveränderungen waren es, die zu den einzelnen Kohlsorten führten. Jahrhundertelang musste man warten, um sie unter den Nachkommen auslesen und hernach weiterzuvermehren zu können. Heute lässt sich so etwas bequem und sauber mittels Gentechnik machen. Die aber wird von der Bevölkerung als künstlich oder gar "gefährlich" abgelehnt. Selbsternannte "Experten" von NGOs, wie Greenpeace und Corporate Europe Observatory, sorgen seit jeher dafür, dass die Bevölkerung in Hinblick auf Gentechnologie und Grüne Gentechnik verdummt wird. Die Bürgerinnen und Bürger lassen sich nicht lumpen und spenden ihnen als Gegenleistung Millionensummen.