****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
____________________________________________________________________________________________________________________________________________

Von Palenque in südöstlicher Richtung entlang der Grenze zu Guatemala. Hier dehnte sich ein ursprünglich riesiges Regenwaldgebiet aus, das Lacandón. Durch Landnahmen und Zersiedlung ist es beängstigend geschrumpft. Regierungsprogramme halten dagegen, aber eher halbherzig. Auch die Pazifik-Küste im Süden ist erlebenswert. Wenn nicht gerade in Acapulco oder in Huatulco, findet man überall einsame Strände, vogelreiche Lagunen und kostengünstige Hotels.


  

a 100 km südöstlich von Palenque nach Yaxchilán, die letzte Strecke per Boot auf dem Rio Usumacinta, dem Grenzfluss zu Guatemala.

b Rechts das guatemaltekische Ufer. Gleich bei Ankunft ein Grüner Leguan. Wenn die Leguane älter werden, verlieren sie ihr imponierend grünes Kleid. Kunigunde, unser Grüner Leguan zu Hause, war einst genauso schön, heute aber ist sie von eher schlichtem Graubraun.

c Yaxchlilán, eine der faszinierendsten MayaSiedlungen. Weitab von Straßen inmitten des Urwaldes Lacandón gelegen.   

d Außer uns gibt es keine andere menschliche Seele hier.



a Außer der von entfernteren Verwandten hoch über uns Brüllaffen, genauer: Guatemala-Brüllaffen (Alouatta pigra).

b Sie lassen sich bei ihrer Blattmahlzeit nicht stören. Wie alle Neuweltaffen haben sie einen Klammerschwanz, an dem sie im Geäst hängen, manchmal auch gänzlich ohne Absicherung durch Hände oder Füße. Unsereinem würde das Blut ins Gesicht steigen, den Brüllaffen aber sieht man es zumindest nicht an.

c Momotus mexicanus, der Braunscheitel-Motmot, ein Verwandter unserer Blauracke. Racken gleich welcher Art machen gerne in Farbe.   

d Ein Stachelleguan. Harmlos, aber bedrohlich aussehend, daher auch sein englischer und lateinischer Name: Horrible Spiny Lizard (Sceloporus horridus).  


a Dryocopus lineatus, der Lineated Woodpecker. Zwar gibt es weltweit auch ganz andersfarbige Spechte, die meisten aber, auch unsere zuhause, imponieren durch knalliges Rot. Wieso eigentlich?

b Auf der Rückfahrt dann ein imposanter Cumulus auf der Guatemala-Seite. Schon mal bedacht? Es gibt keine einzige Wolke, nirgendwo und nirgendwann, die einer anderen völlig gleicht.

c Vom extremen Osten gen Westen dann. Fast jede zweite Hütte in Mexiko ist ein Tante-Emma-Laden.   

d Diese Art ist in den Trockengebieten der Pazifikküste häufig. Wie sie heißt, wissen Sie’s?  


a Eine Ritterfalter-Art. Viele dieser Papilioniden, so auch unser heimischer Schwalbenschwanz, fallen durch lange Fortsätze an den Hinterflügeln auf.

b Ein Basilisk, einfach mal so vom Autofenster aus.

c Wo schon gibt es in Europa natürlich gebliebene Flüsse? Einen solchen Anblick muss man möglichst lange im Gedächtnis bewahren, schon um den des deutschen Rheins auszuhalten.   

d Auch dem Hottopferd scheint der Fluss zu behagen.  


a Es geht ohne Warmwasserhahn.

b Teopisca, eine typische Kleinstadt unterwegs.

c Das Auto hier hatten wir in Oaxaca angemietet.   

d Großmutter-Idylle. 

 

a Sich die Schuhe putzen zu lassen, pflegt das Macho-Bewusstsein.

b Der Canon del Sumidero, eine Schlucht bei Tuxtla mit fast 1000 m hohen Wänden.

c Blick in die Wand von der Straßenbrücke herunter.   

d Mit dem Fernglas sehen wir ein Pärchen von Aratinga strenua, dem Pazifik- oder Mexiko-Sittich.  


a Der Braune Pelikan, Pelecanus occidentalis, ist an der Atlantik- wie an der Pazifik-Küste Amerikas häufig. Hier aber weitab davon im Binnenland.

b Per Boot dann der Leckerbissen des Canons: das Spitzkrokodil (Crocodylus acutus).

c Es wird bis 7 Meter lang. Angriffe auf Menschen sollen jedoch selten sein. Eher umgekehrt: Das Tier steht auf der Roten Liste.   

d Auch Krokodile fangen klein an.  


a Cacicus melanicterus, der Gelbflügel-Cacique, ein fernerer Verwandter unseres Pirols. Er ist an der gesamten Pazifik-Küste Mexikos verbreitet.

b Und das sind seine Nester. Sie erinnern an Nester von den für Afrika typischen Webervögeln, haben aber mit dieser Vogelfamilie nichts zu tun.

c Eine Flußlandschaft nahe der PazifikKüste.   

d Crotophaga sulcirostris, Groove-Billed Ani, ein entfernter Verwandter unseres Kukucks. Überall zu sehen, wo Rinder weiden.  


a Der Große Kiskadee (Pitangus sulphuratus) gehört ebenfalls zu diesem Landschaftsbild.

b Ist das ein Leben! Oder?

c Der Schwarze Geier (Coragyps atratus) ist von Nord- bis Südamerika verbreitet, außerordentlich häufig und oft der einzige Raubvogel, den man zu Gesicht bekommt.   

d Da hilft nur Waten. 

 

a Der Grünreiher, Butorides virescens, hat mit Fußnässe kein Problem.

b Das Gelbstirn-Blatthühnchen, Jacana spinosa, gehört zu den Regenpfeiferartigen. Die Weibchen leben polyandrisch: Sie treiben es mit bis zu vier Männchen!

c Der Schneesichler, Eudocimus albus, kommt in den Sümpfen (neudeutsch: "Feuchtgebiete") Amerikas recht häufig vor, von den USA-Südstaaten bis ins nördliche Südamerika.   

d Dann geht‘s nicht weiter. Ein Indio-Mädchen hilft uns mit ihrem Kahn über den Fluss. Die Küste wartet.  


a Hella war noch von der Waterei verschnupft. Freundlich zu gucken, fiel ihr schwer.

b Ich erhielt dafür die Aufforderung: "Bauch einziehen und gerade halten!"

b Nirgendwo auf geführten Rundreisen im Angebot: der Waldstorch (Mycteria americana), ein amerikanischer Vertreter der Nimmersatte.   

d Im Vordergrund ein Teppich aus Wasserhyazinthen