****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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Savoier Alpen mit Mt. Blanc 

Ein Stück Ostfrankreich, südlich des Genfer Sees gelegen, an Italien grenzend, eingebettet zwischen sanften Hügeln und hohen Bergen. Unter anderem dem Mt. Blanc. Mit 4810 Metern ist er Europas höchster Gipfel (nicht gerechnet den Elbrus im Kaukasus an der Grenze zu Asien). Die Menschen sind sehr höflich und ausgesprochen freundlich, alles ist sauber, keinerlei Schmierereien, nur ausnahmsweise Absperrungen. Und wenn, dann wird da auch tüchtig gearbeitet. Es ist eben nicht wie zuhause.  



Mont-Planc-Massiv 

Vom Aiguille du Midi aus 3800 Metern Höhe ein Blick über die Westalpen


a Das Mont-Blanc-Massiv von der Gegenseite her (La Flégère) betrachtet. In der Mitte rund aufgewölbt, weiß, der Mt. Blanc.

b Das Non plus ultra, die atemberaubende Seilbahnfahrt hoch zum Aiguille du Midi, eine 3842 m hohe Felsnadel, von der aus die gesamten Westalpen zu überblicken sind. 

c Tief unten Chamonix (etwa 1000 m N.N.) 

d In greifbar erscheinender Nähe der runde, schneebedeckte Gipfel des Mt. Blanc

e Vom Aiguille du Midi führt eine Kleinkabinen-Seilbahn über ein riesiges Gletscherfeld hinüber zur Pointe Helbronner (3462 m N.N.) im Grenzgebiet zur italienischen Seite hin.

f Von hier aus ein Blick in Richtung Mt. Blanc (Schneewechte rechts der Felsnadel). Ein Aufstieg von dieser Seite her ist weit weniger gemütlich. 

a Mit der Seilbahn zurück zur Aiguille du Midi.

b Dort wartet eine Alpendohle auf milde Gaben.

c Um Grünes zu sehen, muss man weit hinunter, dorthin wo sich die Almen ausbreiten. Hier der Kochsche Enzian, Gentiana acaulis.

d Ein Glockenblumengewächs, dem man die Familienzugehörigkeit nicht so ohne Weiteres ansieht: die Betonienblättrige Rapunzel (Phyteuma betonicifolium).

e In der Latschenkieferzone die Rostblättrige Alpenrose (Almrausch, Rhododendron ferrugineum), geschmückt von einem Schwalbenschwanz.


Savoier Alpen 

 

Von sanft bis schroff, die Champagny-en-Vanoise, zum Vanoise-Nationalpark gehörend. Über 40 Dreitausender erwarten den Besucher in dieser Landschaft. Dazwischen liebliche Täler. Der Alpensteinbock fand hier eine Überlebenschance.


a Hier und da finden sich klassische Häuser. Ausgebaut und gepflegt winken sie Touristen, die auf ein solches Ambiente aus sind. Hier, in La Croix, war die Enzianbrennerei zuhause.

b Gebrannt wird er nicht aus irgendeinem Blau blühenden Enzian (wie auf den Etikennten geschwindelt), sondern aus dem Gelben Enzian (Genatina lutea). Dazu muss das Rhizom der Pflanze gehäckselt und zu einer Maische vergoren werden. Destilliert ergibt sich ein bitterstoffreiches Getränk, das gut für die Verdauung ist oder sein soll. Und nicht nur dafür.

c Gelb blüht auch Gelbe Fingerhut (Digitalis lutea). Wie alle Fingerhut-Arten ist er stark giftig. Das in ihm enthaltene Digitoxin hemmt die Natrium-Kalium-ATPase in den Herzmuskelzellen und verstärkt dadurch deren Kontraktionskraft. Richtig dosiert ein Heilmittel, ein Zuviel ist tödlich.

d Ein anderes gelb blühendes Ungeheuer: Aconitum altissimum, der Gelbe Eisenhut. Er enthält (wie alle anderen Eisenhut-Arten) Aconitin, das zu den schlimmsten Pflanzengiften zählt. Aconitin lähmt die Natriumionen-Kanäle in den Zellmembranen in deren Offenzustand, und die Zellen werden durch Natriumionen überflutet. Schwerste Schäden im Nervensystem ergeben sich, und das Herz hört im geblähten (dilatierten) Zustand auf zu schlagen. Wenige Milligramm genügen.

e Nur schön sind die Enziane, zum Beispiel der Schnee-Enzian (Gentiana nivalis). 

f Endlich mal wieder eine Ritterwanze (Lygaeus equestris)! Der Name klingt geläufig, häufig aber ist sie nur im Süden. Bei uns hingegen dominiert die ähnlich aussehende Feuerwanze.

a Ein Hingucker, das Kleewidderchen (Zygaena lonicerae). Wie alle Vertreter der Widderchen-Famile ist es giftig und hat daher praktisch keine Fressfeinde. Als ob es das wüsste, zeigt das Tierchen keinerlei Scheu und lässt sich sogar auf die Hand aufnehmen.

b Der Schwefelkäfer (Cteniopus flavus) kommt von Europa bis nach Sibirien vor, liebt aber wärmere Gefilde. Am ehesten findet man ihn auf Doldenblüten.

c Eine der Orchideen, die man gleichsam massenhaft findet: die Langspornige Händelwurz (Gymnodenia conopsea). Typisch für Bergwiesen, in Europa weit verbreitet.

d Dieser Orchidee ist die Familienzugehörigkeit schwerlich anzusehen: Nigritella rubra, das Rote Kohlröschen.

e Wie manche Menschen: borstlich, aber stilvoll - der Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum). Meist zeigen die Hüllblätter der Krone eine weißlich-blaue Färbung und machen dann die Pflanze noch attraktiver. Andere wie diese hier üben sich in Bescheidenheit.

f Die Bärtige Glockenblume (Campanula barbata) fällt durch ihre mittelblaue Farbe auf. Bei genauerem Hinsehen erkennt man ihre Rauhaarigkeit.

a Der Alpenhelm (Bartsia alpina) steht in Gruppen, die auf den Almen gegenüber anderen Blumen durch ihre dunkel-violeete Blütenfarbe auffallen.

b Die Berg-Hauswurz (Sempervivum montanum) zeigt ihr Attraktivität erst bei genauerem Hinsehen.

c Viel bescheidener nimmt er sich aus, der Bewimperte Steinbrech (Saxifraga aizoides

d, e Mit dem Lift geht's wieder nach unten, nach Méribel-Mottaret, wo man freundlich bewirtet wird.


Appetit bekommen? Hinfahren!