Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
20 oder 22 Millionen Einwohner! Allein deren Ver- und Entsorgung, Respekt! Die Kriminalitätsrate ist hoch, die gefühlte Sicherheit ebenfalls. Eigenartigerweise. Die Stadt setzt sich aus vielen Zentren zusammen, manche mit mexikanisch dörflichem Aspekt. Nackte Armut ist kaum irgendwo zu sehen, großbürgerlicher Pomp schon eher.
a Ciudad de México vom 182 Meter hohen Empire State Building Mexikos aus gesehen, dem "Torre Latinoamericana". In der Ferne der Zócalo, das Stadtzentrum, mit dem Palacio National und der Kathedrale.
b Demonstration der Gewerkschaften in der Hauptstadt ein regelmäßiges Ereignis.
c Die Kathedrale, das Herz der weltweit größten katholischen Diözese. 1525 Baubeginn, 300 Jahre Bauzeit, Baustil von Renaissance bis Klassizismus.
d Und was nun mal zu katholischen Kirchen gehört: gleich am Eingang ein Laden mit Religionskitsch.
a Von wegen christlicher Glaube versus Aberglaube, beides passt trefflich zusammen! Bunte Gebetsbänder mit Bitten und Fürbitten, wie man sie auch in tibetischen Tempeln zu sehen bekommt. Doch immer noch sympathischer, als den lieben Gott durch eine Geldspende korrumpieren zu wollen.
b Palacio Nacional, der Sitz der Regierung, dort, wo vor 500 Jahren noch der Palast des Aztekenherrschers Moctezuma stand. Hauptattraktion sind die Wandgemälde von Diego Rivera. Sie atmen die Geschichte Mexikos und auch die der Revolution, einer bald mehr, bald weniger sozialistischen im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Und ganz oben thront Karl Marx!
c Nicht die Pariser Oper, sondern der Palacio de Bellas Artes, 1905 als Nationaltheater konzipiert.
d Geniale Verbindung von Schmuckelementen des Barocks, Klassizismus und Jugendstils mit solchen der präkolumbianischen Zeit Hier lässt sich gut sitzen und essen.
a Etwas peripherer dann, Kleinstadtatmosphäre in der Hauptstadt.
b Auch sehenswert: der botanische Garten der Universidad Nacional Autónoma de México. Vor allem die Sammlung an Kakteen und anderen Sukkulenten ist es. Ein Stück mexikanischer Natur am Rande der Sadt, in der sich, freilebend!, unter anderem Klapperschlangen wohlfühlen.
c Auch Kolibris. Hier imponiert ein Blue-Throated Goldentail (Hylocharis elciae) seinem Weibchen mit einer Futterportion.
d Im ganzen Land häufig zu sehen und durch schrille Laute zu hören: der Great-Tailed Grackle.
a Im Instituto de Biología, zum botanischen Garten gehörend. Das Team von Dr. Victor Manuel Chávez Avila bewillkommnete uns. Seltene, vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten werden hier per Gewebekultur vermehrt.
b Die Ruinen von Teotihuacán, der "Ort, wo der Mensch zum Gott wird". Ein Muss für jeden Besucher der Stadt. In vorchristlicher Zeit gegründet und 650 n. Chr. zerstört, glaubten später die Azteken, Riesen hätte die Stätte errichtet.
c El Chico, 100 km nordöstlich von Mexico City ein über 3000 m hohes Gebirge. Eine Landschaft wie unser Harz. Aber eben nur auf den ersten Blick hin. Kiefern ganz anderer Arten wachsen hier, und auf ihnen Bromelien.
d Eine Kleinstadt im Gebiet. Schön bunt wie überall in Mexiko. Hundertwasser hätte daran seine Freude gehabt.