Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
Mauritius: eine vor etwa 10 Millionen Jahren vulkanisch entstandene Insel, knapp 1000 km östlich von Madagaskar im Indischen Ozean gelegen. Gerade einmal 2 (!) Prozent der ursprünglichen Bewaldung sind erhalten geblieben. Isolationsbedingt ist die ursprüngliche Flora und Fauna artenarm, dafür hochgradig endemisch. Alles andere wurde von sonst woher eingeschleppt. Wen schon würde die Insel kümmern, wenn da nicht bei relativem Wohlstand des Landes die schönen Strände wären? Beobachtungen von Vater und Sohn Ronald während eines 5-stündigen Zwischenstopps auf dem Weg nach Madagaskar.
a Küstenlandschaft nahe Mahebourg. In der Ferne Kestrel Valley, das wegen seines ursprünglichen Waldes lockt.
b Das Zuckerrohr brachte der Insel einigen Wohlstand. Und raubte ihr die Jungfräulichkeit.
c Genauso wie das Zuckerrohr importiert, dafür aber schön: Red-Whiskered Bulbul (Pycnonotus jocosus).
d Großer Raubvogel am Himmel? Irrtum, ein Flugfuchs (Pteropus niger). Eben weil die großen Raubvögel fehlen, getrauen sich die Tiere am hellerlichten Tage zu fliegen.
a Die Art ist für Mauritius und das benachbarte Réunion endemisch.
b Ebenfalls endemisch: das Mauritius Grey White-Eye (Zosterops mauritianus).
c Kestrel Valley, ein Stück ursprünglicher Bewaldung.
d Von den nördlich gelegenen Inseln (Aldabra, Seychellen) ausgeborgte Riesenschildkröte, wenn auch ursprünglich auf Mauritius beheimatet.