****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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Kamtschatka, das Ende der Alten Welt. Bis zur politischen Wende gehörte die Halbinsel den Militärs. Heute auch noch, zunehmend aber sieht man hier Touristen, uns zum Beispiel. Kamtschatka ist fast so groß wie Deutschland, natürlich viel wilder, und mit Bodenheizung: 28 aktive Vulkane (von insgesamt 160). Unser Weg führte per Transsibirischer Eisenbahn von Irkutsk nach Khabarovsk, von dort mit einem Airbus zur Halbinsel-Hauptstadt Petropavlovsk Kamchatskyi und schließlich per Boot und Lastwagen (dem legendären "Ural") in den Süden.


a Khabarovsk, eine beeindruckend schöne und gepflegte Stadt am Amur. Benannt nach dem Kosaken Jerofei Pawlowitsch Khabarov, der im 17. Jahrhundert die Gegend erkundete.

b Amur-Promenade in Khaborovsk. Der Fluss ist mit etwa 5000 km der siebtlängste der Erde.

c Und dann Kamtschatka, endlich! Als wir vor etwa 2 Millionen Jahren über diese Gegend flogen, war sie noch gar nicht da! Wir verdanken die Existenz unseres Reisezieles der Pazifischen Platte, die hier unter die euroasiatische taucht, und die Kontinentalkante anhebt zu einem Ring von steten Erdbeben und aktiven Vulkanen.  

d Die Halbinsel-Hauptstadt Petropavlovsk. An der steinigen Küste warten abertausende Seesterne auf Fotografen.


a Damit geht's hinaus aus der Bucht und dann ein Stück gen Süden.

b Gelbschopflunde (Fratercula cirrhata) sind an den Küsten des nördlichen Pazifik häufig. Die Lunde gehören wie die Papageientaucher zu den Alkenvögeln .

c Vogelinsel mit Krähenscharben (Phalacrocorax auritus), Verwandte unseres Komorans.  

d Und dort wollen wir hin.


a Sieht verlockend aus. Oder?

b Das hier auch: die Steinkrabben Kamtschatkas, frisch ertaucht ...

c ... und sofort auf den Tisch.  

d Hier soll es Bären geben. Nichts wie hin!  


a Tatsächlich: Braunbären!

b Der Halbinsel wird eine hohe Bärendichte nachgesagt.

c Noch haben sie uns nicht bemerkt Dem hier aber scheint's endlich zu stinken. Entweder ist es das Autan, mit dem wir uns eingenebelt haben (ist es wirklich ein Repellent oder eher ein Lockstoff?), oder wir sind es selbst, die stinken.  

d Dennis hat sich derweilen der Praxis gewidmet: Lachse.


a Eine sehr einfache Art zu kochen ...

b ... und transportiert zu werden.

c Diese Technik hier hat ausgedient.

d August 2009, Schnee in 600 m Höhe. Für Kamtschatka einer der heißesten Sommer.

  

a Nicht besonders wohnlich hier.

b Das auch bei uns allgegenwärtige Schmalblättrige Weidenröschen, Epilobium angustifolium. Auf den Hintergrund kommt es an.

c Diese Schwertlilie, hier ausgesprochen häufig, sieht wie eine Züchtung aus. Ist aber Natur pur. Iris setosa? Oder doch sibirica?  

d Wollgras im Gegenlicht.

  

a Rhododendron camtschaticum, die Kamtschatka-Alpenrose.

b Eine Art des Läusekrautes (Pedicularis spec.), weit schöner als sein Name.

c "Es regnet. Tut mir leid, wir müssen trotzdem los!"  

d Nämlich hoch zum Krater des Mutnovski-Vulkans


a ... geradewegs bis zum Eingang der Hölle.

b Ein fauchender Schwefelschlund.

c "Versprochen: Zum Ausgleich schmeißen wir uns in Schale, wenn wir jemals wieder nach Hause kommen!"  

d "Aber vorher geht's noch mal aufs Streckbrett!"