Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
Queensland, der Nordosten Australiens, ist für Touristen von größter Anziehungskraft. Nicht nur das Große Barriereriff, auch die Regenwälder entlang der Küste und das Hochland locken.
In Cairns enterten wir einen neuen Camper und tourten in Richtung Port Douglas los. Aus südwestlicher Richtung kamen wir zurück. Im dunkleren Blau 2 Bootstouren.
a Flusslandschaften mit begrenzter Idylle.
b Denn überall wird man gewarnt, sogar auf deutsch.
c Ein Leistenkrokodil, gut getarnt.
d Kurz untergetaucht, und dann zeigt es, wo vorn und wo hinten ist.
e Vorn kann so ein Mitgeschöpf ordentlich beißen. Auch springen kann es, wie hier in Hartley's Crocodile Adventures demonstriert wird. Die Gefahr für Menschen ist offenkundig. Allerdings fallen den Krokodilen Jahr für Jahr gerade Mal zwei Menschen zum Opfer. Weit gefährlicher sind Autos. Trotzdem viel beliebter.
f Schön, dass es so etwas noch in Freiheit gibt. Leistenkrokodile sind mit bis zu 6 Metern Körperlänge die größten Krokodile überhaupt. Bis zu einer Tonne können sie wiegen. Da die Tiere auch im Salzwasser vorkommen, ja sogar im Ozean, werden sie von den Australiern "Salties" genannt, mit Respekt, aber auch mit Liebe. Die Leute hier hüten ihre Natur wie kaum ein anderes Volk und schützen sich wirksam vor Überbevölkerung.
a Auch Australiens Schlangen können verdammt gefährlich werden. Aber nicht diese hier, ein Grüner Baum-Python (Morelia viridis). Wie alle Riesenschlangen ist er ungiftig. Für uns unnahbar, weil hinter Glasscheiben gehalten (Visitor Center Daintree-Nationalpark).
b Kitsch gibt es hier wie in allen anderen Ländern auch. Zum Beispiel, so möchte man meinen, der grüne Baumfrosch. Aber der ist echt!
c So von oben herab gleicht ein Regenwald üppig wachsenden Wäldern in unseren Breiten.
d Nicht aber, wenn man mittendrin ist. Im Vordergrund eine Fächerpalme (Licuala ramsayi).
e Urwald, wie man sich ihn vorstellt.
f Gut versteckt: eine Winkelkopf-Agame (Boyds Forest Dragon, Hypsilurus boydii).
a Schon hatten wir die Hoffnung aufgegeben, einem Kasuar zu begegnen. Doch dann am Rand der Piste ein Jungtier!
b Dazu ein prachtvoller Vater (zugegebenermaßen im Tierpark fotografiert). Die äußerlich schlichten Mütter sind gerade Mal für's Eierlegen zuständig. Helm-Kasuare (Casuarius casuarius) leben im Nord-Ost-Zipfel Australiens und gehören wie die ebenfalls in Australien beheimateten Emus zu den flugunfähigen Laufhühnern.
c Nächtens mit der Taschenlampe losgezogen, und in der Nähe unseres Campers ein solch schönes Tier.
d Eine Exuvie, Nachlass einer Zikade von ihrem Larvenstadium.
e Besser vorsichtig überklettern.
f Die wohl gefährlichste Pflanze Australiens ist die Australische Brennnessel (Dendrocnide moroides). Sie wächst als Strauch oder als Baum und wird dann bis zu 10 m hoch. Ihre Blätter verfügen über einen Flaum aus Brennhaaren, die bei Berührung ein Gift injizieren, das über Tage, ja Wochen und Monate hin heftig brennende Schmerzen verursacht.
a Hoch oben ein Gelbhauben-Kakadu (Cacatua galerita). Ohne große Eile vernascht er die Früchte einer Palme, eine Beere nach der anderen.
b Das Dickicht wirkt unendlich, aber leider gibt es heute nur noch Restbestände ehedem ausgedehnter Regenwaldflächen. Und diese Gott sei Dank wohlbehütet.
c Überall Tierlaute, aber nur selten lässt sich einer der Verursacher blicken. Hier ein Brillenmonarch (Monarcha trivirgatus) aus der Familie der Fliegenschäpper.
d DNA-Modell, nicht exakt, aber immerhin!
e Häufiger zu sehen, und dann immer scharrend: das Reinwardthuhn (Megapodius reinwardt). Gehört zur Familie der Großfußhühner, die ihre Eier in selbstgescharrte Erdhügel legen, um sie von der Wärme der Sonne und der von verrottendem Pflanzenmaterial erbrüten zu lassen.
f Trotz enormer Artenfülle erweist sich Australien in Bezug auf Bienenfresser knausrig. Gerade mal eine einzige Art gibt es: Merops ornatus, der Regenbogenspint.
a Blue Tiger, Tirumala hamata. Wenn der Schmetterling zu sehen ist, dann zumeist in großer Anzahl. Das schöne Tier kann sich die Auffälligkeit leisten, da es giftig ist. Das liegt an den Herzglycosiden, die zuvor von den Raupen mit ihrer Pflanzennahrung aufgenommen wurden.
b Da war doch was!
c Hochzeitspaar mit Glasflügeln, markant gezeichnet, sieht nach Blattwespe aus.
d Nirgendwo waren so häufig Eidechsen zu sehen wie auf Fitzroy Island. Glattschuppig, offenbar ein Skink.
e Sicherlich ebenfalls einer, aber weniger häufig.
f Seidenspinnen (Gattung Nephila) kann man in den Tropen der ganzen Welt sehen. Diese hier ist besonders groß. Und gänzlich unbunt.
a Nicht weit davon entfernt, eine Kreuzspinnenart, offenkundig Gattung Araneus. Aber "Google Bild" wollte nicht verraten, welcher Art. Ist sie gar selten?
b Dumpfe Rufe, und dann nach angesträngtem Suchen entdeckt: die Hauben-Fruchttaube (Lopholaimus antarcticus) hoch oben im Blätterdach des Regenwaldes.
c Bunter geht's nicht: Scharen vom Allfarblori (Trichoglossus haematodus) erkämpfen sich inmitten von Port Douglas einen Schlafplatz.
d Nach wenigen Tagen Camperleben verschwitzt und unrasiert.