Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
Die Fläche Albaniens beträgt etwa das Doppelte der seines Nachbarn Montenegro. Die Natur ist ähnlich. Damit sollten alle Voraussetzungen für einen blühenden Tourismus gegeben sein, doch spürt man selbst als Kurzzeittourist, dass da noch ein großes Entwicklungspotenzial verbleibt. Albanien betrachtet sich als laizistische Republik, über die Hälfte der Bevölkerung gehört dem muslimischen Glauben an, knapp 20 Prozent bezeichnen sich als Christen.
Der Pass auf dem Weg zum Ziel, dem inmitten der nordalbanischen Alpen gelegenen Theth.
a Kurz nach dem Grenzübergang auf albanischem Gebiet. Das Ende des Skadar-Sees.
b Vorgebirge der nordalbanischen Alpen.
c Moscheen in einer oft sehr schlichten Bauweise.
d, e Auch Hinweise auf christliche Gemeinschaften gibt es.
f Hier, auf dem Weg nach Theth, ist die Asphaltdecke plötzlich zu Ende. Und der Rest der "Straße"?
a "Kann man die Straße in Richtung Theth weiter befahren? Wenigstens ganz langsam und vorsichtig?" Die Holzsammlerin versteht die Frage nicht.
b Diese Herrschaften wedeln mit den Händen. "Nein", bedeutet das.
c Und sie haben recht: Mit dem Clio unmöglich. Also umkehren!
d Hervorragende Qualität bis zum Pass. Die verbogenen Barrieren zeugen vom Druck der Schneemassen, die sich hier im Winter auf bis zu 5 Meter auftürmen sollen. Oben auf dem Pass dann dasselbe Malheur, die "Straßen"qualität wie gehabt. Also den Miet-Clio stehen lassen und sich mit einem Jeep weiterfahren lassen!
e Ein solcher Blick ist der Lohn. Schneereste sollen hier den gesamten Sommer überdauern.
f Dort hoch? Nicht mit mir!
a Fast geschafft.
b, c, d Und das ist der Zielort Theth. Viel gerühmt, aber man fragt sich, warum. Der Ort liegt tief im Tal, kaum etwas von alpiner Flora zu bemerken. Hunderte Meter oberhalb schon, aber das kann man auch bequemer haben.
e Überall wächst die Mittelmeer-Brombeere (Rubus ulmifolius).
f Das Römische Gliedkraut, Sideritis romana, gedeiht hier wie anderswo das Unkraut. Noch nie zuvor gesehen (korrekter: bemerkt).
Der Weg aus dem Gebirge zurück nach Montenegro führt über Shkodёr. Ganz am östlichen Ende des Skadar-Sees gelegen, ist es mit 100.000 Einwohnern die größte Stadt dieser albanischen Region.