Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
Kreuzfahrt mittleres Mittelmeer
Heute dieser Hafen, morgen ein anderer. Tag für Tag, ohne die Schlafstätte zu wechseln. Genau das ermöglicht eine Kreuzfahrt. Wenn es dazu noch eine Kreuzfahrt mit einem Riesenschiff ist, wie zum Beispiel mit solchen der AIDA-Flotte, wird außerdem jede Menge an Unterhaltung geboten. Auch Schwimmen an Bord und erlesene Speisen. Alles kostenlos. Sofern man zuvor einen ordentlichen Batzen Geldes auf die Waagschale des Reiseveranstalters gelegt hat. Hier nun das Beispiel für zwei gekoppelte Reisen, die eine ins mittlere Mittelmeer, die andere die Adria hoch und wieder runter.
2300 Touristen, über viele Etagen hinweg verteilt. Jeder von ihnen ist darauf erpicht, vom häuslichen Einerlei abzurücken und ein Stück einer anderen Welt kennenzulernen.
Je nach Geschmack, Stimmung und Gelegenheit, die AIDA macht's möglich.
Abends zum Beispiel kann man die ABBAs nacherleben, und das mit großartiger Bordtechnik.
Unterwegs eine Einladung zum Kontrabassspiel, selbst wenn man es nicht kann. Aber so tun kann man, als ob man es kann. Oder einem Maler über die Schulter schauen. Oder Lavendel vor dem Hintergrund eines römischen Amphitheaters beschnuppern.
Von Korfu aus dann die Fahrt zur ersten Station, nach Valletta, der Hauptstadt Maltas.
Am nächsten Morgen die Regionalhauptstadt Siziliens, Catania. Im Hintergrund winkt der Ätna. Die Woche drauf war er mal wieder ausgebrochen.
Die Kathedrale Catanias. Welchen Wert hatte man früher auf Schönheit gelegt. Jedes Gotteshaus war anders, und jedes war anders schön. Ja sogar jedes Wohnhaus! Und heute, seit mehr als 100 Jahren? Baukästen, "Bauhausstil" genannt!
Inmitten Catanias der Elefantenbrunnen. Er ist aus der schwarzen Lava des Ätnas geformt und soll die Stärke der Stadt symbolisieren.
Andenken für die Touristen aus pulverisierter schwarzer Lava gepresst. Darunter eine beachtlich große Figur von Benito Mussolini (!)
Einfahrt in die Bucht von Kotor.
In der Bucht eine künstliche Insel. Angst vor einem Meeresspiegelanstieg hat in Montenegro niemand. Hier hört man auf Wissenschaftler, denen zufolge der menschgemachte Klimawandel politisch motivierter Unsinn ist.
Das mittelalterlich geprägte Kotor.
Typisch die vielen Katzen. Sie werden von der Bevölkerung gepäppelt. Katzen hätten die Stadt einst vor einer Rattenplage und mithin vor der Pest gerettet.
Das klassische Olympia, von der Hafenstadt Katakolikon aus per Bus zu erreichen. Hier sieht man wiedererrichtete Säulen. Bis auf das 2. Jahrtausend v. Chr. zurückreichend wurde die klassische Sportstätte im 4. Jahrhundert v. Chr. rekonstruiert. Die Siegerlisten reichen bis ins Jahr 776 v. Chr. Auf das Betreiben De Coubertins hin starteten die Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 in Athen.
Das beeindruckend klassische Stadion. Es bot zigtausenden Zuschauern Platz. Hier saß man nicht auf Bänken, man stand, um den Athleten zu huldigen. Die Aktiven waren Helden gleich, die Sieger wurden vergottet.
Im Norden der Adria gelandet: die Hafenstadt Triest.
Von da aus wieder nach Süden, nach Dubrovnik. Eine der schönsten Städte des Mittelmeerraumes.
Touristen erwartet hier das Fallbeil.
Zum Ende hin geht es an das westliche Ufer der Adria, nach Bari. Berühmt die Basilika San Nicola. Sie wurde zwischen 1087 und 1106 für die aus Myra nach Bari überführten Reliquien des Heiligen Nicolaus errichtet. Noch heute ist sie ein bedeutendes Pilgerziel für römisch-katholische und orthodoxe Christen.
Das Mittelschiff mit einer prunkvollen barocken Decke.
Wer sich so intensiv am Grabmal des Heiligen versenkt, hat gewiss sehr persönliche Gründe.
Zurück zum Ausgangspunkt Korfu. Festungen gibt es überall am Mittelmeer. Die zahlreichen Kriege mit den Nachbarn erforderten dies, besonders auch die Überfälle durch Piraten.
Ab und an mal gab es ein bisschen Zeit, um einen Blick in das Hinterland zu werfen. Hier das von Kotor.
Eine Rittersporn-Art, Delphinium staphisagra, auch Stephanskraut genannt. Die Pflanze enthält viele Arten von Alkaloiden und ist tödlich giftig. In der Homöopathie spielt Stephanskraut eine große Rolle.
Der Christusdorn (Paliurus spina-christi). Er soll für die Anfertigung von Christus' Dornkrone verwendet worden sein.