****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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"Einmal die Alpen sehen und dann sterben", hatte zu DDR-Zeiten ein befreundeter Mitarbeiter geschwärmt. Noch schöner aber sind die Alpen im Überlebensfall.  

a Zu Fuß gehts in Österreich nirgendwo höher hinauf: der Großglockner.

b Kein Trick!: Das Großglockner-Massiv vom Südosten her gegen die untergehende Sonne gesehen.

c Der ziemlich seltene Schneesperling (Schneefink; Montifringilla nivalis) mag im Sommerkleid mit einem Haussperling verwechselt werden. Hier, an der Großglockner-Hochalpenstraße, wird er von den Motorradfahrern garantiert übersehen. Fröschen auf der Gießkanne gleichend (je kleiner der Frosch, umso größer das Gerät) durchtuckern sie scharenweise die schöne Landschaft.   

d Bayrischer Enzian (Gentiana bavarica) und Roter Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) in den Felsfluren der Hohen Tauern.


a Droben im Malta-Tal der Hochalpen-Apollo (Parnassius phoebus), ein Muss für den Steckkasten alter Zeiten.

b In den Alpen gar nicht mal häufig anzutreffen: das Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens). Und wenn, dann auf Kalk.

c Das Edelweiß (Leontopodium alpinum), ein besonders aussehender Korbblüter. Aber schön? Immerhin kennt fast jeder Ami diesen Namen. Wenn das kein Grund ist, sich zu bücken!   

d Überall in Europa zu (über)sehen: der Bunte Hohlzahn (Galeopsis speciosa). In den Kalk-Alpen ist er besonders häufig. Genauer betrachtet, nimmt er es an Schönheit spielend mit dem Edelweiß auf.


a Dorf in den Julischen Alpen Sloweniens.

b Herzlos, wer da von Religionskitsch spricht.

c Das Murmeltier (Marmota marmota) wird von den Österreichern geschossen. Und warum?: Es gibt Menschen (unter ihnen die gut zahlenden Touristen), die glauben an die Heilwirkung des Murmeltierfettes. Geglaubt wird viel, der liebe Gott weiß es am besten.   

d Pardosa lugubris, die vermutlich häufigste Wolfsspinnen-Art Mitteleuropas. Hier mit Kokon, der aus den Nähten platzt und dabei die Jungspinnen freilässt.


a Das Alpen-Leinkraut (Linaria alpina) liebt basischen Untergrund (Kalk) ...

b ... und die Alpendohle (Pyrrhocorax graculus) die Nähe von Bergstationen. Hier auf einem Fels, der mit der "Schmuck-Flechte" überzogen ist: eine Xanthoria-Art, typisch für die Hochlagen der Hohen Tauern.

c Der Fetthennen-Steinbrech (Saxifraga aizoides) ist an feuchtem Felsschutt und in Quellfluren häufig. Leicht zu erkennen an den roten Punkte auf den gelben Blütenblättern.   

d Das Hochalpen-Widderchen (Zygaena exulans, auf Teufelskralle) ist über der Baumgrenze anzutreffen, vorausgesetzt, die Wiesen werden nicht der Mahd geopfert. Und selbst wenn die Blütenpracht noch so groß und die Almwirtschaft noch so unökonomisch ist, sie werden geopfert, die Wiesen mit all ihren bunten Blumen. Allein um an die Fördergelder der EU heranzukommen.