****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
____________________________________________________________________________________________________________________________________________

 

 


Prof. Dr. Gerald Wolf

Nicht Alfons sagt das zu seiner Gerlinde, nein, Lucky zu unserer Leipziger Freundin Beate. Lucky ist nicht Mensch, sondern Hund. Ein Rehpinscher. Natürlich kann er nicht sprechen, aber so ausgesprochen rührend ist er, wenn er zu seinem Frauchen aufschaut, sich dabei über die Schnauze leckt und mit dem Schwanz wedelt! Vor lauter Zuneigung zittert Lucky, möchte gern hoch zu Frauchen, hoch aufs Sofa, bleibt aber brav auf dem Teppich liegen. Immer und immer wieder dieselbe Geste, mit der er zeigt, wie sehr er sie mag, unsere Freundin. Menschen bevorzugen Worte, um ihre Liebe zu bezeugen. Die allerdings sind weniger verbindlich. Auch lässt sich mit Worten viel leichter heucheln. Können das Tiere auch?

Denken wir an einen Hund, der wütend bellt,  sobald ein Fremder am Gartenzaun vorbeikommt. Von sich aus macht er das, einfach um Herrchen und Frauchen vor dem Fremden zu schützen. Vielleicht auch, weil ihm das von den beiden so abverlangt wird.  Und nun der Test: Sie bieten dem Wüterich ein Stück Wurst an. Ignoriert er das Angebot, bellt weiterhin so wütend wie zuvor und lässt sich partout nicht beruhigen, dann ist das ehrlich. Doch kann es auch anders kommen:  Der Hund späht interessiert nach der Wurst, beruhigt sich und schnappt schließlich danach, womöglich sogar schwanzwedelnd. Und dann? Dann knurrt und bellt er wieder wie zuvor. Ist er falsch, der Hund? Rin falscher Hund? Können Tiere, moralisch gesehen, überhaupt mit uns Menschen verglichen werden? Wir Menschen sind doch wohl unvergleichlich. Und die Tiere?

 

Tiere sind keine Pflanzen

Natürlich nicht. Auch keine Pilze. Wenn es um die Definition der großen organismischen Reiche geht, ist damit schon alles gesagt. Alle drei Reiche der höheren Organismen − die der Pflanzen, Pilze und Tiere − verfügen über echte Zellen. Anders als bei den Bakterien haben sie einen Zellkern und dazu Organellen, die sich ebenfalls von denen der Bakterien unterscheiden. Eine starre Zellwand, wie sie für die Pflanzen und Pilze typisch ist, fehlt den Tieren. Ohne Wenn und Aber gehören wir Menschen dazu.
Zellen sind gewöhnlich so klein, dass man sie mit bloßem Auge nicht sehen kann. Und dennoch handelt es sich um wahrliche Wunderwerke. Durch die Evolution wurde über Milliarden Jahre hin an ihrem Bauplan gebastelt, und alles, was dabei herauskam, wurde als Konstruktionsanweisung im Zellkern konserviert. Vererbbares „Wissen“ ist das, Erbinformation genannt. Ihre Funktionsabschnitte nennt man Gene. Repräsentiert werden sie durch DNA-Doppelmoleküle, die, im Zellkern zusammengeknüllt, bei vielen der höheren Organismen (also auch bei uns Menschen) etwa zwei Meter lang sind. Der größte Teil der Gene wird für ganz grundlegende Aufgaben benötigt: für den Bau der verschiedenartigen Zelltypen und die tausenden und abertausenden Enzyme, die den äußerst komplexen Stoffwechsel bewerkstelligen.
Demgegenüber erscheinen die Erbinformationen, die für die Konstruktion der Gewebe, Organe und selbst die des Gehirns nötig sind, eher nachrangig. Auch die für die Artunterschiede von Pilzen, Pflanzen und Tieren. So ähneln etwa 60 Prozent der Gene der Fliegen denen des Menschen! Für die Besonderheiten unseres Gehirns gegenüber denen der uns nächst verwandten Tiere, den Schimpansen, genügen Unterschiede in der Erbsubstanz von deutlich weniger als 1 Prozent ihrer Gesamtinformation. Trotz alledem sind wir Menschen etwas ganz Besonderes, kein Tier kann uns das ausreden. Winzige Unterschiede im Erbgut des Menschen sorgen für eine Lernfähigkeit, die sich auch über Generationen hinweg erstreckt. Sie ermöglicht die Kulturentwicklung, und nicht zuletzt dadurch stehen wir im Tierreich so einzigartig da.

Vom Stichling zurück zum Menschen
Die Männer des bei uns heimischen Stichlings legen zur Laichzeit ein tunnelförmiges Nest an, locken eines oder mehrere Weibchen zur Eiablage in das Nest, besamen die Eier und bewachen dann das Gelege. Getreulich warten sie darauf, dass daraus die Jungfische schlüpfen. Immer wenn sie das Nest verlassen, saugt sie der Stichlingsmann in sein Maul und spuckt sie wieder ins schützende Nest. Und die Mütter? Auf und davon sind sie! Was nicht alles wird über Rabenväter gesagt und gefaselt, hier sind es Rabenmütter, pfui! Mal ein Tier-Tier-Vergleich also.
Und wie geht das mit Fisch-Mensch? Denken wir an Guppys im Aquarium. Wenn der Besitzer an die Scheibe klopft, kommen sie sofort herangeschwommen. Aus Liebe zu ihm? Nein, die Tierchen wissen aus Erfahrung, dass sogleich Trockenfutter aus den Fingerspitzen krümelt. Auch der Mensch, der Aquarianer, weiß darum. Trotzdem immer wieder sein fast schon seliges Lächeln, da er doch mehr dahinter vermuten möchte. So etwas wie Zuneigung.
So ferne sind wir uns durchaus nicht, die Stichlinge und wir Menschen. Immerhin gehören wir zu ein und demselben Verwandtschaftskreis, zu den Wirbeltieren. Unsere Urahnen waren Knorpelfische, zu denen die Haie und Rochen gehören. Daraus entwickelten sich Knochenfische, solche wie das Guppy und der Stichling. Noch später dann alle die anderen Wirbeltierklassen, die Amphibien, Reptilien und Vögel also, und mit den letzteren auch wir, wir Säugetiere.  Alle Wirbeltiere besitzen ein inneres knöchernes Skelett, anders als zum Beispiel die Insekten. Und dazu ein zentrales Nervensystem, das von dessen vorderem Abschnitt, dem Gehirn, aus regiert wird. Hier finden sich unter anderem Regionen, in denen die Gefühle entstehen. Genau wissen wir das von uns Menschen, weil wir darüber reden können. Aber eben nicht die Hunde, ja noch nicht einmal unsere allernächsten Verwandten, die Menschenaffen. Und unter ihnen auch nicht unsere allerallernächsten tierischen Brüder und Schwestern, die Schimpansen. Säugetiere haben in der Tiefe des Gehirns das sogenannte Limbische System. Wird es beim Menschen gereizt, dann erfährt er das durch das Entstehen von Angst, Wut oder eben auch von liebevoller Zuneigung. Und was passiert, wenn es bei unseren tierischen Verwandten gereizt wird. Sicherlich dasselbe, zumindest etwas ganz Ähnliches, aber sie können es uns eben nicht sagen, Schade!

Oder doch nicht schade?
Stellen wir uns einmal vor, Rinder könnten sprechen. Wenn sie, so wie üblich, von ihren Weiden zum Schlachthof abtransportiert werden und wüssten, zumindest ahnten, was sie dort erwartet, riefe es „Nein“ von den Lastwagen herunter, „nein, wir möchten nicht sterben! Was seid Ihr nur für Untiere, die Ihr Euch ‚Menschen‘ nennt. Fressen wollt Ihr uns, aus unseren Hüften Steaks braten, aus unseren Därmen Würste machen, Würste von unserem Fleisch!“  Und dann: „Uns Frauen habt Ihr früh schon die Kinder weggenommen, damit wir immerzu Milch abzugeben bereit sind. Anstelle der Mäulchen unserer Kinder pumpt Ihr uns die Milch mit Maschinen ab, um daraus Butter zu machen und Quark oder unsere Milch zu Käse zu verfaulen!“ Mir jedenfalls, mir, dem Autor, würde der Appetit vergehen, gründlich und für alle Zeit. Und mit mir zusammen wahrscheinlich allen anderen Menschen. „Die armen, armen Tiere, nur noch vegan!“, lautete dann die Devise. Egal, wie viel Amazonas-Urwald noch gerodet werden müsste, um ersatzweise Soja anzubauen.
Man bedenke das Dilemma in den Tierlaboren, wenn auf die Testung von Arzneimitteln und Impfstoffen aus Rücksicht auf das Tierwohl zu verzichten wäre! Patienten würden schwer erkranken, auch sterben, ebenso Kinder, nur weil die Sicherheit fehlt. Und ist diese Rücksichtnahme gegenüber einfacher strukturierten Versuchstieren, Mäusen oder Ratten zum Beispiel, überhaupt zu rechtfertigen? Haben solche Tiere seelische Qualitäten, die an Differenziertheit und Tiefe mit den unseren überhaupt zu vergleichen sind? Keiner weiß es, aber doch wohl sind die Menschenseelen etwas ganz Besonderes, unvergleichlich schützenswerter. Das sollte man jedem, der mit Menschen umzugehen hat, aufs Kopfkissen packen. Insbesondere denen, die von ihren Schreibtischen aus Kriege organisieren und mit ihnen Tod und Verderben unzähliger Menschen. Bis hin zu jenen, die ebenfalls von Schreibtischen aus vermeintlicher Infektionsrisiken wegen die Isolierung von Sterbenskranken befehlen. Menschen, die gerade dann der liebenden Hand ihrer Angehörigen bedürfen.

Tiere machen all das nicht. Wie schön, sie können es gar nicht!


Heute schon gehasst?

Für manche ist das keine Frage, sie hassen gewohnheitsmäßig. Sie hassen Hering und lauwarmen Kaffee, Fußball, Rasta-Locken und Glatzen, Bücherleser, Mozart und Unmaskierte. Manchmal auch sich selbst. Redereien sind das, klar. Vielleicht wissen manche von denen gar nicht, wie Hass „geht“, einfach, weil sie noch nie wirklich gehasst haben. Hass, Hass im eigentlich Sinne, ist tief innen angelegte Feindseligkeit, eine auf Liquidierung gerichtete Abneigung, oft gepaart mit Gewaltvorstellungen. Im schlimmsten Falle mit Verbrechen, mit Krieg.
Der Begriff „Hass“ ist so negativ besetzt, dass er liebend gern einem Gegner unterstellt wird, einfach, um ihn zu diffamieren. Heutzutage vorzugsweise im Internet. Grenzenlos ist es. Hier kann man ohne Mühe seinen Hass auf den Chef anbringen, auf das andere Geschlecht, eine andere Ethnie, eine andere Partei oder auf den früheren Freund, die frühere Freundin. „Hate speech“ ist mittlerweile zu einem Begriff geworden, wenn es um die Verleumdung ganzer Bevölkerungsgruppen geht. Ebenso um die Diffamierung von politisch Andersdenkenden. Allein weil sie einer anderen Meinung sind, unterstellt man ihnen Hass und Hetze. Das Etikett klebt. Auch ohne sonderliche Begründung. Kurz und bündig hieß es im alten Rom: Semper aliquid haeret − verleumde nur dreist, irgendetwas bleibt immer hängen.“


Hass dauert
Im Unterschied zu Wut und Zorn, die irgendwann mal verfliegen, ist Hass eher von dauerhafter Art. Wie sein Gegenstück, die Zuneigung, die Liebe. Nur eben mit umgekehrtem Vorzeichen. Hass geht mit einem unverwechselbaren Gefühl einher, wie wir es andererseits vom Schmerz her kennen, vom Hunger, vom Stolz, der Scham, der Freude oder eben der Liebe. Allesamt sind das Elemente unserer seelischen Grundausstattung. Nur ist Hass von der Vernunft, vom Willen her weit schlechter zu steuern. Oft auch gar nicht.
Den Mörder, der vom Hass auf den Nebenbuhler gesteuert wird, gibt es nicht nur in Krimis. Oft auf lange Hand hin vorbereitet, weiß der Mörder, dass er mit seiner ruchlosen Tat die Geliebte nicht zurückholen kann, und er ahnt, den Rest seines Lebens hinter Gittern zu verbringen. Doch egal, Hauptsache der Mistkerl ist tot! In anderen Fällen bleibt das Tötungsbegehren unerfüllt, die brodelnden Gefühle gehen dann in chronischen Stress über und machen den verhinderten Täter krank. Es kommt zu Herz-Kreislauf-Problemen, das Immunsystem macht schlapp und die Infektanfälligkeit nimmt zu, Depression zeigt sich, auch Angst- oder Panikzustände und Abgleiten in die Sucht.
Ätzend, wenn Partner, denen ihre Liebe abhandengekommen ist, in eine Art von toxischem Schweigen verfallen. Der gegenseitige Hass scheint ihnen keine Wahl zu lassen. Neid ist ebenfalls ein verbreiteter Hassfaktor. Wieso, mag sich da einer fragen, wieso fährt dieser Typ, der da von nebenan, mit solch einem Schlitten durch die Gegend, während ich, obwohl tausendmal fähiger als der Blödmann, nur diesen angekratzten Blecheimer habe? Den auch noch aus dritter Hand! Krumme Geschäfte müssen das bei dem Kerl sein, was sonst? Völlig zurecht habe ich der sympathischen jungen Frau, die er sich rangeangelt hatte, der habe ich – jawohl − Bescheid habe ich der gesagt, und aus war’s mit den beiden!


Bis hin zum Selbsthass
Hass mag gar nicht so selten auch auf sich selbst bezogen sein. Man vergleicht sich mit Anderen, findet sich zu dick, zu dünn, zu dumm, zu erfolglos, zu wenig geliebt, man versucht das zu ändern und – schafft es nicht. Aggressionen gegen sich selbst mögen daraus entstehen. Bis hin zum Todeswunsch, bis hin zur Selbsttötung.
Hass, ein derart negatives Phänomen, warum gehören das Hassgefühl und die mit ihm verbundene Triebkraft, die Aggression, zu unserer Grundausstattung? Gleich ob uns das recht ist oder nicht, es sind Urkräfte, die der Stammesgeschichte von Tieren wie auch von uns Menschen obwalten. Angriff oder Verteidigung heißt es da, bei Unterlegenheit droht die Ausrottung. In naturnahen menschlichen Gesellschaften ist dieses Prinzip noch heute zu beobachten, in Reinkultur gewissermaßen − für unser westliches Werteverständnis alles andere als eine heile Welt. In der Autobiografie „Dschungelkind“ von Sabine Kuegler können wir diese Welt vom heimischen Sofa aus nachempfinden. Noch anschaulicher in dem hiernach gestalteten Film (siehe ARD- und 3sat-Mediathek). Als Tochter eines Sprachforscher-Ehepaares stellt Sabine Kuegler hochauthentisch dar, wie sie im Stamm der Fayu in Westguinea aufgewachsen ist und zusammen mit ihrer Familie, einst selbst Hassobjekt, bemüht war, die Probleme dieser Mitmenschen tragen zu helfen.
Das Hass-Erleben wird weder im Herzen noch im Magen generiert, natürlich nicht, sondern im Gehirn. Aber wo im Gehirn? Dazu gibt es Untersuchungen mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanzenzephalographie (fMRT). Das Verfahren ermöglicht neben hochauflösenden Bildern von Hirnstrukturen zugleich deren Durchblutungsgrad zu beobachten und somit aktivere von weniger aktiven Zonen zu unterscheiden. Im entsprechenden Fall wurden den Versuchsteilnehmern Bilder von ihnen verhassten Personen gezeigt und diese im Wechsel mit solchen von ihnen unbekannten. Vor allem zwei Hirnregionen fielen dabei durch erhöhte Aktivitäten auf, beide in der Tiefe des Großhirns gelegen: das Putamen und die Insula (https://www.newscientist.com/article/dn15060-hate-circuit-discovered-in-brain/). Jedoch sind Bemühungen, seelische Zustände im Gehirn auf Biegen und Brechen verorten zu wollen, in der Zwischenzeit als sogenannter „Lokalisationismus“ ins Zwielicht geraten. Die Verschaltungen der Nervenzellen innerhalb des Gehirns wurden als viel zu komplex und viel zu weitgreifend erkannt, als dass eine derart grobe Zuordnung zu anatomisch abgrenzbaren Regionen jemals Aussicht auf Erfolg haben könnte.


Frieden! Frieden?
Die zerstörerische Wirkung von Hass ist gefürchtet. Nicht nur der Adressat mag darunter leiden, auch der Adressant, und im Extremfall winken auf beiden Seiten Tod und Verderben. Im Kleinen wie im Großen. Psychiater und Psychotherapeuten empfehlen, man möge auf beiden Seiten zunächst versuchen, den Hassgrund zu analysieren. So objektiv wie nur möglich. Dazu gehört auch einmal die Perspektive zu wechseln, sich, mit anderen Worten, in die Position des Hassenden beziehungsweise des Gehassten zu versetzen. Und das mit Gelassenheit, noch besser mit einem Quäntchen Humor. Beides hilft beim Loslassen. Und am Ende dann: Verzeihen, Frieden. Eine Win-Win-Situation.
Nur eben, den Frieden muss man wollen. Im Privaten gut vorstellbar, aber kaum wohl in der Politik. Dort lebt alles von der Konfrontation. Ein Friedensschluss mit dem Gegner −  welch Katastrophe! Denn wozu bedürfe es dann überhaupt noch der Politiker? Und ihrer fetten Bezüge?


Besser Gates ohne Quote
Oligarchen, reich sind sie, reicher als alle anderen Reichen. Viele von ihnen beherrschen mit ihren Unternehmen die ganze Welt. So die Tech-Monopolisten wie Elon Musk (Tesla, Forbes-Liste Platz 1), Jeff Bezos (Amazon, Platz 3) und Bill Gates (Microsoft, Platz 5). Heutzutage stehen diesen Leuten riesige Führungsmannschaften zur Seite, gestartet aber sind sie als Einzelperson. Auf welche Weise, das konnte man kürzlich am Beispiel Bill Gates im Fernsehen erfahren (ZDFinfo: „Die Macht der Superreichen“). Klugheit, Bildung und Originalität zeichnen den Microsoft-Gründer aus, Begeisterungsfähigkeit, Organisationstalent, Pflichtbewusstsein, Selbstdisziplin und Ausdauer. Auf solche Eigenschaften legte das Software-Genie auch bei seinen späteren Mitarbeitern wert. Leute, die meinen, „wer arbeitet, ist der Dumme“, finden hier keinen Platz. Beziehungsweise wollen da gar nicht erst hin.
Was wäre aus solchen Unternehmen geworden, wenn man ihnen bereits im Keimstadium Auflagen der sozialpolitischen Art erteilt hätte, Frauenquoten zum Beispiel und das Prinzip der Geschlechtergleichstellung? Bestimmt sind derartige Regelungen gutgemeint, zumindest auf den ersten Blick hin. Und immer meinen es solche Regelungen auch gut mit ihren Ideengebern und -verfechtern, den Politikern. Eines der vielen Probleme ist, wenn, wie die Grünen in ihrem Parteiprogramm fordern, das Geschlechtliche vom Körperlichen unabhängig zu sein hat, indem jeder als „Frau“ gilt, wenn er sich selbst so definiert. So auch Männer, die sich auf solche Weise einen Vorteil ergattern wollen.


Quotenpolitik
Unstrittig sind die Quotenregelungen für Behinderte, und unstrittig ist das Prinzip der Gleichberechtigung. Anders die Frauenquoten, vor allem die sich an Prozentsätzen orientierende Gleichstellung für Frauen. Die Konsequenzen liegen auf der Hand. Zum Beispiel an unseren Hochschulen. Wenn die Frauenquote noch nicht erfüllt ist, werden bei der Bewerbung um Haushaltstellen, um Professuren gar, Kandidatinnen bevorzugt, sofern „ihre Leistungen in etwa denen der männlichen Bewerber gleichkommen“. Heißt es. Und was tun die geschlechtlich Ausgesonderten? Sie wandern aus. Zu Leuten vom Typus Gates, sei es in der Wissenschaft, in der Entwicklung oder in der Industrie. Noch gibt es sie dort, Menschen, die viel zu erfolgsorientiert sind, als dass sie sich und ihrem Stab eine Quoten-Fessel verpassen ließen. Das Geschlecht ihrer Mitarbeiter ist ihnen egal, Hauptsache, sie sind gut. Doch fühlen sich die Quotenfans zunehmend auch in dieser Welt zuhause. Unter ihnen Melinda Gates, die Ko-Vorsitzende der Bill & Melinda Gates Foundation und frühere Ehefrau von Bill Gates. Sie findet, wie es heißt, die deutsche Frauenquote „phantastisch“. Seit 2021 sind die beiden geschieden.
Ganz gleich, was wir über uns selbst denken und für wahr halten, biologisch verfügen die Menschen über zwei Geschlechter. Dafür sorgt die Bestückung mit den Geschlechtschromosomen X und Y. Das gilt auch für die meisten Tiere, und denen ist es piep egal, ob und wie das von uns Menschen hingenommen wird. Freilich gibt es bei der Verteilung der Geschlechtschromosomen ab und an Unregelmäßigkeiten. Auch die hormonelle Situation spielt mit herein, allzumal beim Geschlechtsempfinden. Das ist seit langem bekannt und gut erforscht. Und Gegenstand der Biologie-Ausbildung in der Schule.
Doch gibt es in der Akzeptanz naturwissenschaftlicher Fakten sehr markante Verteilungsstörungen. Vor allem jene, die sich von solchen Bildungsinhalten nur ungern erreichen lassen, meinen in puncto Geschlechtlichkeit weit geeignetere, nämlich politisch relevante Erklärungsmuster zur Hand zu haben. Wie sich herausstellt, ist das eine fette Weide. Längst reicht im Berufsleben hierzulande nicht mehr aus, leistungsstark zu sein. Man muss, um voll akzeptiert zu werden, auch über das „richtige“ Geschlecht verfügen beziehungsweise − Leistung hin, Leistung her − einen zur Quotenregelung passenden Sonderfall verkörpern, der andernfalls als Nachteil gewertet würde. „Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall“.


Grünhaarigkeit
Man stelle sich vor, ein Drittel der Bevölkerung wäre grünhaarig, und die Grünhaarigen glaubten, ob Ihrer Haarfarbe Nachteile ertragen zu müssen. Mehr und mehr hätten sie sich als Minderheit Gehör verschafft, auch bei den Nicht-Grünhaarigen. Sodann der Ruf nach Chancengerechtigkeit und Quotenregelung. Künftig wären nun alle Ämter zu einem Drittel durch Grünhaarige zu besetzen. In der Politik sowieso, und Grünhaarquoten auch für die Vorstände börsennotierter Firmen und bei der Zulassung zu höheren Bildungseinrichtungen. Schließlich, befeuert durch die Medien, würde Grünhaarigkeit zum Kult. Nicht nur ließen sich viele die Haare grün färben, auch, so die Idee, kann man seine Haarfarbe durch Verimpfung eines eigens dafür konstruierten Gens in Grün wandeln. Wie das? Melatonin, das farbgebende Pigment der Haut und der Haare, wird aus der Aminosäure Tyrosin gebildet, und das dafür zuständige Enzym, die Tyrosinase, ließe sich dank eines gentechnischen Tricks so verändern, dass nicht mehr Braun- bis Schwarztöne resultieren, sondern Grüntöne!
In dem Feature über Bill Gates ist von Grünhaarigen nicht die Rede, natürlich nicht, aber auch nicht von irgendwelchen Quotenregelungen. Kaum vorstellbar, dass es bei Gates Microsoft je welche gegeben hat oder mittlerweile gibt, nachdem er sich mit seinem Ausscheiden nur noch – tatsächlich oder angeblich − wohltätigen Zwecken widmet. So in der von ihm geschaffenen Bill & Melinda Gates Foundation.

Große Erfolge in Deutschland  
Das war einmal. Gewiss, heute mag so manches Problem der weltweiten Großwetterlage geschuldet sein, vieles aber ist hausgemacht. Hausgemacht wie die Quotenpolitik. Auf kaum einem Gebiet der Wirtschaft, Wissenschaft und Technik sind wir noch führend, unser Deutschland ist im Niedergang begriffen. Einbußen überall dort, wo wir früher vordere Plätze eingenommen hatten. Dazu eine allgemeine Bildungsmisere und eine vom bisherigen Wohlstand verwöhnte Jugend. Das Deutschland der Nachkriegszeit bis hin zum Anfang des neuen Jahrtausends, bewundert einst, heute belächelt. Belächelt von Menschen in Ländern, in denen Leistung und Eignung die vorderen Plätze einnehmen. So wie früher bei uns.
Und die Quotenpolitik, Hand in Hand mit Gleichstellungsvorgaben, was haben sie gebracht? Sind zumindest die Frauen nun zufriedener? Immerhin wird ihrem Geschlecht weit mehr Aufmerksamkeit zuteil als früher. Doch die meisten Frauen winken ab. Bevorzugung allein des Geschlechtes wegen ist ihnen eher peinlich. Schlimm, wenn sie trotz größter Anstrengung und bester Leistung von anderen als „Quotenfrau“ abgetan werden. Die Arbeitsteiligkeit innerhalb der Familie wäre mittlerweile ohnehin eine Selbstverständlichkeit, meinen viele der Frauen. Außerdem hätten sie ja eine deutlich höhere Lebenserwartung als die Männer, und das erbrächte in puncto Altersrente einen enormen Vorteil. Auch geht den meisten Frauen, danach befragt, das Gender-Gedöns auf die Nerven, gleich ob in Form nervtötender Doppelnennungen („Demonstrantinnen und Demonstranten“) oder ob „Mitarbeiter*innen“ geschrieben oder gesprochen wird. Sodann die aufgeblähten Probleme mit der Trans- und Intersexualität („divers“). Was ist mit all denen, die handfesten psychischen Störungen ausgeliefert sind: Depression, Schizophrenie, Sucht- und Essstörungen, bipolare Störungen, Borderline? Ein Sechstel der Bevölkerung leidet darunter, von der Trans- und Inter-Sexualität ist gerade mal ein halbes Prozent betroffen. Ganz anders freilich verhält es sich mit der politischen Relevanz.

 
„Meine Hand für mein Produkt!“
Was für Sprüche waren das doch, damals in der DDR! Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung wollte es einfach nicht so recht klappen, dafür mit vollmundiger Sozialismuspropaganda. Zwar ging es in Ostdeutschland voran, doch viel langsamer als „drüben“ in dem verhassten Adenauer-Staat. „Arbeiten wie Hennecke“ hieß es nun – Adolf Hennecke, der Aktivist aller Aktivisten. Und: „Meine Hand für mein Produkt!“ Mehr und mehr hatten sich auch Frauen in das berufliche Räderwerk einzubringen, Frauenquoten aber gab es nicht. Heute gibt es die, dafür keine Appelle an die Arbeitsmoral. Im Gegenteil, bei dem überaus großzügig bemessenen Bürgergeld heißt es jetzt umso fröhlicher: „Arbeiten? Schön doof!“ Unsere EU-Nachbarn haben dafür kaum Verständnis, klammheimlich mögen sie sich über das Eigentor des einst übermächtigen Nachbarn freuen. Sie halten es lieber mit der althergebrachten Formel „Fördern durch Fordern“.
Seit jeher am erfolgreichsten ist die Schar derer, die sich selbst fordern. Ausgesprochen bunt ist deren Liste. Manche mögen knallhart zu sich selbst sein, doch heißt es nicht von ungefähr, der Erfolg sei ein scheues Reh. Fördern durch fordern, für Erfolgshungrige ist das keine Frage − aber wie? Wie haben die es geschafft, fragt man sich hier, die die allerhöchsten der Spitzenplätze einnehmen, seien es namhafte Künstler, Nobel- oder Turing-Preisträger oder die eingangs zitierten Tech-Monopolisten.
Wer von diesen Leuten der Wohltätigkeit zugetan ist, sollte Lehrgänge anbieten – online −, um den jeweilig eigenen Erfolgsweg kundzutun. Die Teilnahme sei frei. Nicht aber für Politiker, diese müssten zur Teilnahme verpflichtet werden. Denn oft genug hängt von ihnen das Wohl eines ganzen Volkes ab. Durch solcherart Lehrgänge haben sie, die Politiker, die jeweils benötigten Fachkenntnisse zu erlangen wie auch die Fähigkeit, die für sie effektivsten Mitarbeiter zu gewinnen. Am Ende dann und vor den Augen der gesamten Wählerschaft die Forderung:
                                                                             Politiker ins Testat!





Schicksal ENDLICHKEIT - KOMP AKT Salon. Vortragsveranstaltung 17.8.2022 zusammen mit Oberkirchenrat Albrecht Steinhäuser, moderiert durch Thomas Wischnewski:

https://www.youtube.com/watch?v=VVWPGjcn5yM



Anfang und Ende

Wir haben uns an uns gewöhnt. Daran gewöhnt, dass wir es sind, die in diesem Moment in den Spiegel blicken oder in sich hinein. Oder essen, sich am Rücken kratzen oder sich über irgendeinen Schmarrn äpplig freuen. Einzigartig sind wir, ein Ich, ein Selbst, nicht austauschbar mit anderen, auch wenn diese gerade dasselbe tun. Gegenwärtig leben auf der Erde acht Milliarden Vertreter unserer eigenen Spezies, die sich Homo sapiens genannt hat, „weiser, gescheiter, kluger, vernünftiger Mensch“. Und alle spüren ihr Ich genauso wie wir es spüren. Aber es ist nicht unser Ich, sondern das ihre. Wenn wir Angst haben, Angst um unser Leben gar, dann empfinden wir das unsere besonders intensiv. Als etwas, um das es schade wäre, würde es nicht mehr sein. Jammerschade. Trotz der vielen anderen.
Genetik
Um den Start unserer Einmaligkeit zu erklären, brauchen wir die Genetik. Jede Zelle unseres Körpers verfügt in ihrem Zellkern über zwei Sätze von 23 verschiedenen Chromosomen. Der eine Satz stammt von unserer Mutter, der andere von unserem Vater. Insgesamt also sind es pro Zellkern 46 Chromosomen. Die Keimzellen jedoch tragen nur einen Chromosomensatz, nur 23 solcher Erbträger also. Die jeweiligen Gegenstücke werden bei der Keimzellreifung nach dem Zufallsprinzip auf andere Zellen abgeschoben. Im Ergebnis der Keimzellreifung mag in der Eizelle, aus der wir hervorgegangen sind, das Chromosom 1 von der Mutter unserer Mutter stammen, auch das Chromosom 2, die Chromosomen 3, 4 und 5 aber von ihrem Vater, Chromosom 6 wieder von der Mutter − und so weiter. Analog dazu die Überlegung zu dem Spermium, das diese Eizelle befruchtete und damit unsere Einmaligkeit begründete. Bei der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle könnte ein einzelnes Ehepaar allein durch diese Art der Neukombination von mütterlichen und väterlichen Chromosomen über 8 Millionen (223 = 8.388.608) genetisch unterschiedliche Kinder zeugen! Da pro Chromosom noch zwei bis drei Bruchstückaustausche hinzuzurechnen sind, reicht die Zahl der genetisch unterschiedlichen Kinder, rein theoretisch natürlich, ins Unendliche. Und eine einzige dieser unendlichen vielen Varianten verkörpern wir! Genauso gut hätte es ja irgendeine Schwester sein können oder ein Bruder. Niemand kommt auch nur auf die Idee, deren Existenzrecht einklagen zu wollen.
Da ist der Sonderfall eineiige Mehrlinge, üblicherweise Zwillinge. Diese sind genetisch (so gut wie) identisch. Eineiig genannt, weil sie einer einzigen, durch ein Spermium befruchteten Eizelle entstammen. Jedoch entwickeln auch sie im Laufe der Zeit Merkmale, durch die sie sich voneinander unterscheiden. Bald stärker, bald schwächer. Denn ihre Umwelten mögen verschieden sein, auch ihre Erziehung. Vor allem aber ist es die Privatheit ihrer Eigenerfahrungen. Jeder der Zwillingspartner verfügt über ein absolut eigenständiges Ich-Bewusstsein. Schon allein dadurch empfindet sich jeder von ihnen als einmalig. Und er ist es auch. Selbst wenn Menschen in Massen auftreten, wie bei Fußballspielen oder auf Demonstrationen, sind es doch immer Individuen, unverwechselbare einzelne Menschen. Der Verlust eines jeden verdient von seinen Nächsten beweint zu werden.

Womit überhaupt fing alles an?
Der Urknall war es, klar. Oder? Und vor ihm, was war vorher? − Nichts? Das ist doch wohl undenkbar, denn wie sollte aus nichts je etwas werden können, das gesamte Universum und mit ihm auch jeder einzelne von uns? Diese Frage stellt sich der Laie, ebenso jeder Fachmann. Doch auch diese können sie nicht bindend beantworten. Wirklich aufregend, wie profund unser Unwissen sein kann! Und erst mit dem Urknall soll der Raum entstanden sein, ebenso die Zeit, korrekter: die Raumzeit. Und mit ihr ein Brei aus Teilchen, aus dem später die Teilchen hervorgegangen sind, wie sie die Physik von heute kennt: Photonen, Protonen, Neutronen, Elektronen und einen ganzen Zoo aus weiteren solcher Teilchen. Dann die Frage, wodurch das Ganze organisiert wurde. Oder „von wem“? So muss man sich fragen, woher erhalten (oder erhielten) die Protonen die Information, die ihnen ihre jeweiligen Eigenschaften verschaffen? Eigenschaften, durch die sie sich als Teilchen mit einer positiven Ladung von den etwa gleich schweren Neutronen zu unterscheiden haben? Eine irgendwie geartete Information muss das sein, was sonst? Eine, die unabhängig von der Materie ist, ja, noch vor aller Materie da sein muss, weil sie doch bestimmt, wie sich diese zu strukturieren hat. Eine Information, die anders als uns geläufig nicht an Materie gebunden ist, nicht an Papier, Elektrizität oder Schallwellen. Eine „freie Information“ also. Manche Quantenphysiker denken in Analogie zum Energie-/Materie-Erhaltungssatz an einen Informations-Erhaltungssatz, einen, der bewirkt, dass auch die Information nicht einfach verschwinden kann. Gar jedwede Art von Information?  Auch für all das, was unsereiner je gedacht, je gesagt hat? Für alles, was unser Gehirn jemals an Information produziert hat und damit das bewusste Sein, die Seele?

Ein Anspruch auf Ewigkeit?
Würde ein solcher Informationserhaltungssatz derartig weit und umfassend greifen, wäre das für jeden von uns eine Chance für ein ewiges Sein! Wir müssten dann davon ausgehen, dass alles das, was uns geistig je ausgemacht hat, „irgendwie“ und irgendwann und irgendwo auf die Quelle zurückgerechnet werden könnte. Mit anderen Worten: auf uns! Unser Geist würde fortexistieren, auch wenn wir körperlich längst verfallen sind, und das für alle Ewigkeit! Unvorstellbar, und schon deswegen unglaublich. Es sei denn, man ist mit einem entsprechenden Maß an Glaubensfähigkeit ausgestattet. Gut denkbar, dass bei der Aussicht auf Ewigkeit selbst der eingefleischteste Atheist anfängt, an seinem bisherigen Unglauben zu zweifeln. Nämlich auf eine solche oder wie auch immer geartete nicht-religiöse Weise. Ohnehin ist Religion nicht einfach mit dem Glauben an den Gott  der Bibel gleichzusetzen. Es gibt tausende andere Religionen, die sich in Hinblick auf die jeweilig postulierte höchste Instanz unterscheiden. Sie alle setzen bei ihren Anhängern Glaubensfähigkeit voraus. „Glauben“ aber ist recht eigentlich nicht „Wissen“, sondern beinhaltet immer auch den Zweifel. Beziehungsweise die Bereitschaft, das zu bezweifeln, was jeweils als wahr geltend gemacht wird. Die Übergänge von Wissen zu Glauben und von Glauben zu Wissen sind fließend. Bei manch einem von der Tageszeit oder der Stimmung abhängig.
Geradezu mitreißend sind in solchem Zusammenhang die sogenannten Nahtod-Erfahrungen. Im Wortsinne sogar, wenn sie bislang Ungläubige durch ein einmaliges gewaltiges Erlebnis von Gott, dem Gott ihres jeweiligen Kulturkreises, wissen lassen. Vermeintlich. Die Betreffenden erlitten einen Herzstillstand, oder sie waren durch einen Unfall, eine schwere Infektion oder Erstickung in Todesgefahr und berichten hernach von höchst absonderlichen Erlebnissen. Manche von ihnen sind überzeugt, ihren Körper verlassen und die Ereignisse um sich herum gleichsam von oben her verfolgt zu haben. Andere berichten von einem hellen, angenehmen Licht, auf das sie zuschwebten und dabei dem sonoren Ruf einer starken Persönlichkeit folgten. Für die meisten kein Zweifel: Gott war es, Gott höchstpersönlich. Er sprach zu ihnen, und mit ihm sprachen sie. Er war es auch, der sie schließlich in das Leben zurückgab. Viele vertrauen danach noch unerschütterlich auf diese ganz persönliche Gotteserfahrung. Sie haben dann keinerlei Angst mehr vor dem Tode. Fortan „wissen“ sie um ihre Zukunft in aller Ewigkeit und bedauern all jene, denen eine solche, die Seele in ihren tiefsten Tiefen ausfüllende Gewissheit niemals widerfahren ist.

Gewissheiten, die fehlen
Eine Zeitlang gab es seitens der Hirnforschung Gewissheit von einer anderen Art. Man hatte festgestellt, dass in Todesnähe wahrhafte Stürme elektrischer Entladungen durch das Gehirn brausen. Ganz besonders aktiv schien dabei eine Stelle in dem Winkel zwischen dem Schädel- und dem Scheitellappen zu sein. Nämlich dort, wo bei Epileptikern lokale Krampfanfälle zu besonders intensiven Erfahrungen der religiösen Art führen. Diese Region wurde folglich „Gottesmodul“ genannt. Der Autor hat zu diesem Sujet zwei Romane geschrieben: „Der HirnGott“ (ISBN: 9798667218494) und „Das Gottesmodul oder glaube mir, mich gibt es nicht“ (ISBN: 9781521072530). Mittlerweile ist es um das „Gottesmodul“ recht still geworden, nicht aber um die Nahtod-Erfahrungen. Hunderttausende haben sie gemacht.
Was die Forschung zur Erkundung des Gehirns und seiner Fähigkeiten bis zum heutigen Tag geleistet hat, ist enorm und von keinem Einzelnen je zu erfassen. Und doch wissen Hirnforscher nahezu nichts darüber, wie dieses Organ den Geist, das bewusste Sein, erzeugt. Einigkeit besteht gerade mal darin, dass das Bewusstsein eine Hirnleistung ist − das Ergebnis eines „irgendwie“ gearteten Zusammenwirkens von ungefähr hundert Milliarden Nervenzellen mit jeweils hunderten oder tausenden informationellen (synaptischen) Kontaktstellen. Ergänzt durch etwa ebenso viele Gliazellen, „Hilfszellen“. Wie aber den Modus operandi eines solchen Verbundes verstehen? Astronomisch viele informationelle Wechselwirkungen gälte es dabei einzurechnen, korrekter: „über“astronomisch viele. Und dazu ist unser Gehirn nicht in der Lage. Auch nicht ein kollektiver Verbund aus den Gehirnen sämtlicher Hirnforscher dieser Welt. − So paradox es klingen mag: Unser Gehirn ist viel zu klein für seine Größe.
Überhaupt fehlen viele Gewissheiten, beindruckend viele, wenn es um vermeintlich oder wirklich wichtige Fragen geht: Sind wir die einzigen mit Bewusstsein begabten Wesen in unserem Universum? Gibt es neben dem unseren weitere Universen? Und diese schon immer und auf ewig? Gibt es einen Gott? Oder gar mehrere davon? Und wer hat Gott und die anderen Götter erzeugt? Warum überhaupt und auf welche Weise? Etwa auf demselben Wege wie dem der biologischen Evolution − durch Selbstoptimierung? Wie sähe dann der dafür notwendige Selektionsmechanismus aus? Überhaupt, wodurch und wie sind die Naturgesetze entstanden? Klimawandel, wieso gerade das CO2 und zudem die wenigen Prozent des menschgemachten? Wer eigentlich regiert unsere Welt? Welche Ängste gibt es noch, um mit ihnen ein Volk trotz schlimmer und schlimmster Prognose zu regieren? Unseres zum Beispiel? Schließlich: Was wird aus uns, wenn wir physisch eliminiert sind?


https://www.youtube.com/watch?v=VVWPGjcn5yM




Sich schämen. Oder lieber nicht.
Gerald Wolf


Der Mensch: das einzige Lebewesen, das erröten kann. Es ist aber auch das einzige, was Grund dazu hat. Mark Twain
Sich schämen – wer von uns kriegt das überhaupt noch hin? In der Kindheit klappte das Sich-Schämen auf Anhieb. Wer beim Schwindeln oder beim Mopsen erwischt wurde, lief rot an und stotterte beim Versuch, sich herauszureden. Irgendwann war es dann vorbei mit der Schamröte, und auch die Ausreden kamen glatter daher. Ohne verlegen zu werden, lassen sich dann Dinge behaupten, von denen man genau weiß, dass sie nicht stimmen. Oder eben nicht so ganz. Manche schaffen das sogar bei kapitalen Lügen. Trockenen Auges und ohne schamhaftes Grinsen blicken sie uns dabei an.
Für viele Geschäfts- und Werbefachleute gehört das schamlose Lügen zur beruflichen Praxis, ebenso für viele Journalisten und Juristen, für Homöopathen, Politiker, Lehrer und Pfarrer. Zumeist aber sind die Lügen nicht von der plumpen Art. Viel raffinierter ist es, Belangvolles beiseitezulassen. Zum Beispiel, wenn Zeitungsleute nur die halbe Wahrheit berichten, oder ein Gebrauchtwagenhändler jemanden ein Auto andrehen will und dabei den kleinen Motorschaden „vergisst“. Oder wenn beim Angebot von Medikamenten oder Impfstoffen Nebenwirkungen verschwiegen werden. Schlimmer noch, wenn dazu Schmiermittel im Einsatz sind. Oft genug ist auch das Schweigen an sich ein Grund zum Schämen. Duckmäusertum gegenüber dem Chef zum Beispiel oder gegenüber kritikwürdigen politischen Verhältnissen. Den Großteil eines ganzen Volkes kann das betreffen.

Die da oben
Man möchte annehmen, dass die moralischen Anforderungen für jene besonders hoch sind, die öffentliche Ämter begleiten. Immerhin kann ja die gesamte Öffentlichkeit zugucken. Wann aber hat einer von denen jemals öffentlich bekannt, sich eines Fehlers, einer Unachtsamkeit, einer dummen Bemerkung, eines falschen Urteils wegen zu schämen? Wenn, dann doch nur unter äußerem Zwang. Nicht um Moral geht es auf diesen Feldern, sondern um Macht. Und diese zu bewahren, ist oberstes Gebot. Anzeichen von Scham schaden da nur, so die Devise.
Was nicht alles erfährt der Bürger von heute über und von Personen des öffentlichen Lebens. Politischen Bekenntnisse gestern so, heute so und morgen wieder anders.
„Die Politik, das Paradies zungenfertiger Schwätzer“,
wusste schon George Bernhard Shaw.
Mit dicken, von Verbrennungsmotoren angetriebenen Limousinen lassen sich Politikerinnen und Politiker an ihrem Volk, der heutigen Zivilgesellschaft, vorbeifahren, dem sie zurufen, auf das Auto zu verzichten und aufs Fahrrad umzusteigen. Oder auf öffentliche Verkehrsmittel. Ohne Schamgefühl. Es springt selbst dann nicht an, wenn sie ihre Kinder auf Privatschulen schicken, weil diesen das Niveau an den öffentlichen Schulen nicht zugemutet werden soll. Auch dann keine Spur von Schamröte, wenn sie in ihren Ämtern derart versagen, dass sich die Tastatur meines PC weigert, es hinzuschreiben. Weder Scham noch Reue zeigen die uns regierenden Politiker, wenn es um ihre vertuschten Geldeinnahmen oder geschönten Lebensläufe geht, um erfundene Studienabschlüsse oder fehlende Berufserfahrungen. Geschweige denn um Mängel an höherer Bildung. Wissenschaftler werden in schamloser Weise diskreditiert, wenn sie mit ihren Ansichten dem von der Politik gelenkten Mainstream widersprechen. Dazu passt, dass öffentliche und wirklich freie Diskurse durch jene verhindert werden, die an der Spitze stehen und einer solchen Bildung dringend bedürften.


Tief drinnen

Mark Twain hat mit seinem eingangs zitierten Aphorismus natürlich recht. Wie auch sollte die Schamreaktion bei einem Tier aussehen? Offenkundig setzt sie Geist voraus, etwa in der Art, dass die Spielregeln des sozialen Miteinanders erkannt werden und mit ihnen eben auch ein Verstoß, und zwar als verachtenswürdig. Wie aber funktioniert das mit dem Verachten, zumal dann, wenn es gegen uns selbst gerichtet ist und das Gewissen anspringt? Zumindest sollte. Und wie „geht“ das mit dem Schamgefühl, wenn es in der Tiefe unserer Seele vielleicht noch aufkommt, oben aber nicht mehr ankommt? Die Antwort ist so klar wie einfach: Niemand weiß es!
Gefühle gehören in den Bereich des Subjektiven, und der ist absolut privat, nämlich nur von innen her erkennbar. Zwar können wir uns mit jemand anderem über unsere Gefühle unterhalten, aber eben nur, weil wir unterstellen, dass seine Empfindungen den unseren gleichen. Das Sinnesgefühl für die Farbe Blau zum Beispiel, das für den Duft von Zimt oder für den Schmerz im großen Zeh. Dasselbe gilt für Emotionen, für Freude, für Wut oder Stolz. Und so eben auch für das Schamgefühl, begleitet vom „peinlichen Berührtsein“ und dem Wunsch, im Boden zu versinken. Von außen her erkannt und zudem vollkommen objektiv ist, dass all das, was wir als Seele bezeichnen und mit ihr wie auch immer zusammenhängt, von unserem Gehirn produziert wird, von dessen Nervenzellen und den sie begleitenden Gliazellen. Weder das Herz produziert Gefühle (es kann von Mensch zu Mensch verpflanzt werden, die Gefühle bleiben davon unberührt), noch der Bauch, noch die Kniescheibe.
Bloß eben, wie machen die Zellen des Gehirns die Gefühle und überhaupt das, was wir die „Seele“ nennen? Leider wissen wir noch nicht einmal, wie – im konkreten Fall − zwei oder drei Nervenzellen unseres Gehirns über ihre jeweils hunderte oder tausende Kontaktstellen, die Synapsen, zusammenarbeiten, geschweige denn, wie das bei zehntausenden solcher Zellen „geht“ oder gar bei all den 100 Milliarden (!) eines Gehirns. Die Erfahrungsansätze beschränken sich daher heute und mit Sicherheit auch in aller Zukunft auf modellhafte Strukturen und Funktionsmechanismen. Seien es Moleküle, Zellelemente oder Verbände aus mehreren Zellen oder gar das Gehirn in seiner Gänze. So beeindruckend die Bilder sind, die wir mit den Techniken der Hirnforschung erhalten, sie sind entweder viel zu grob oder viel zu fein, um ein reelles Bild vom Zusammenwirken all der Strukturen des Gehirns und deren Funktionsmechanismen zu ergeben. Die Komplexität des Gehirns ist „überastronomisch“ groß und schon damit menschlichem Erkenntnisvermögen für immer entzogen.

Wie fing das damals an mit dem Schämen?
Wir werden nicht mit der Schamfähigkeit geboren, dennoch ist sie uns – im Sinne der Genetik – angeboren, d. h., in unserem Erbgut verankert. Aus solcher Anlage heraus entwickelt sich das Schamgefühl als eine der letzten der seelischen Empfindungsqualitäten. Schon im ersten Lebensjahr zeigen sich die für die Freude und das Lachen, die für die Angst, Zuneigung und Neugier. Gefühle der sozialen Art aber, solche wie Neid oder Stolz oder eben auch das Schamgefühl, sind komplexerer Art und entwickeln sich erst gegen Ende des zweiten Lebensjahres. Dann nämlich, wenn das Kind beginnt, sich als eigenständige Person zu begreifen.
Wie war denn das bei unsereinem, mögen wir uns fragen, damals, als wir zum ersten Male so etwas wie Scham empfanden? Der Autor hat in sich herumgeforscht, und zum Vorschein kam: Die (ältere) Schwester war zum Geburtstag mit ein paar Süßigkeiten beschenkt worden, und er – also ich! – hatte davon etwas gestibitzt. Auf die Frage hin, ob ich es gewesen sei, mag ich mit einem entschiedenen „Neijen!“ protestiert haben, und: Ich schämte mich. Welch eigenartiges Gefühl! Dazu vermutlich ein flammendes Rot im Gesicht, vielleicht auch Tränen in den Augen und bei näherem Befragen das Stottern. Oder Wut – wieso und warum denn gerade ich, ich, der ich doch …!
Meine Tochter, nach ihrer frühesten Erinnerung befragt, meinte, sich für einen Jungen im Kindergarten geschämt zu haben. Der hatte der Puppe ihrer Freundin den Arm ausgerissen, einfach so, nur um sie zu ärgern. Und die Freundin weinte fürchterlich.


Wissen und Ge-Wissen
Das Schamgefühl setzt das Wissen um das Unrecht voraus, das Ge-Wissen, und das wiederum wird von dem Gefühl der Schuld begleitet. In entsprechenden Fällen auch von dem der Reue. Verdammt unangenehm ist das, sehr, sehr peinlich. Und dann der Entschluss: nie wieder! Solcherart Erfahrungen wirken lange fort, mitunter lebenslang, und mögen so oder so für das Zusammenleben in einer Gesellschaft, in der jeder jeden kennt, bestimmend sein − ohne Polizei, ohne Paragraphen und ohne Richter. Wir Menschen sind für Kleingruppen „gemacht“, und die Evolution sorgt eben nicht nur für die Entwicklung körperlicher Merkmale, sondern auch für psychische und soziale. Funktionstüchtigkeit, welcherart auch immer, ist ihr oberstes Prinzip! Was im Einzelnen veranlasst, sich zu schämen, hängt von der individuellen Veranlagung ab, von der Erziehung im sozialen Umfeld und der aktuellen Befindlichkeit.
In der Anonymität der Großgesellschaften reichen die evolutiv herausgebildeten sozialen Sicherungsmechanismen nicht aus und müssen durch von „oben“ verordnete Rechtsnormen ersetzt werden. Oft so weitgehend, dass es das Grundbedürfnis nach eigenen moralischen Wertvorstellungen infragestellt. Mithin auch deren erzieherische Kompetenz. „Persönlichkeitsrechte“ und Kaltschnäuzigkeit ersetzen zunehmend die Herzensbildung und mit ihr die Schamfähigkeit. Kein Pranger mehr „dank“ Anonymisierung. Was haben wir Älteren uns geschämt, wenn wir nach vorn zum Lehrerpult mussten, um uns eine Fünf in der Mathearbeit abzuholen. Dazu noch mit offenem Tadel. Welch Ansporn fürs nächste Mal!
Und Ansporn heute?


Heute schon gekifft?


Viele Diskussionen gibt es um das Für und Wider des Kiffens. Eine ganz harmlos aussehende Pflanze ist es, der Hanf (Cannabis sativa, Cannabis indica), um die es dabei geht. Von Hasch ist die Rede, von Marihuana und Gras, gebrixtem oder auch nicht gebrixtem, von Joints und Cannabiskeksen, von Cannabidiol und Tetrahydro-Dingsbums (kurz: THC), von cannabisbedingten Verhaltensänderungen und Hirnschäden, aber auch von guten Seiten des Rauschmittels, Cannabis als Schmerzmittel, als Anti-Depressivum, von Verbot und  Erlaubnis, von Entfaltungsfreiheit versus staatlicher Bevormundung. Wer, fragt man sich, blickt da noch durch? Seit alters werden Hanffasern verwendet, um daraus Seile herzustellen, mit denen man Schiffe vertäut oder Wäsche aufhängt. Oder Delinquenten. Oder Menschen sich selbst. Heutzutage aber dreht sich alles um die Inhaltsstoffe der Hanfpflanze und deren Abkömmlinge, Cannabinoide genannt. 117 verschiedene Derivate wurden bisher gezählt. Die meisten sind ganz harmlos, einige wenige aber verändern unser Seelenleben, so das Delta-9-Tetrahydrogencannabinol (THC) und das Cannabidiol (CBD).
Cannabis, Hanf also, wird seit langem schon und in den unterschiedlichsten Kulturen als Beruhigungs- und Betäubungsmittel verwendet. Seine Rauschwirkung jedoch wurde in Europa erst im 19. Jahrhundert bekannt, und seitdem wird der Hanf auch als Droge gebraucht. Beginnend mit den 1970er Jahren zunehmend. Laut Epidemiologischem Suchtsurvey des Bundesgesundheitsministeriums haben innerhalb der letzten 12 Monate des Jahres 2018 fast 3,7 Millionen Menschen in einem Alter zwischen 18 und 64 Jahren − 7,1 Prozent der Gesamtbevölkerung also − mindestens einmal Cannabis konsumiert.


Warum?

Häufig ist der durch den Cannabiskonsum erzeugte Rausch von Euphorie gekennzeichnet. Man fühlt sich „high" und das bei emotionaler Gelassenheit. Übliche Denkmuster treten in den Hintergrund, stattdessen prägen neuartige Ideen und Einsichten das Denken, verbunden mit starken Gedankensprüngen. Was vor wenigen Minuten passierte, gerät in Vergessenheit. In der Gemeinschaft wird dies oft als amüsant erlebt. Die Wahrnehmung ist intensiviert, vor allem die für das ansonsten Nebensächliche. Die Zeit scheint langsamer zu verstreichen, und das Gemeinschaftserleben gewinnt an Intensität. Oft verbunden mit Albernheit. Man hat das Gefühl, sich besser in den Anderen hineinversetzen zu können. Das Herz schlägt schneller, und das bei wohliger Entspannung, verlangsamten Bewegungen und einem wundervollen Gefühl der Leichtigkeit. Insbesondere Schmerzpatienten profitieren vom Cannabiskonsum.

Alles fraglos positiv, was soll daran schlecht sein? Mitunter aber entstehen statt Euphorie Angst, ja, Panikgefühle, Verwirrtheit und Verfolgungsideen. Bis hin zum "Horrortrip". Aus Gedankensprüngen resultiert ein uferloses Durcheinander im Kopf, man kann keinen klaren Gedanken mehr fassen, verliert die "Peilung" oder steigert sich in fixe Ideen. Erinnerungslücken treten auf, "Filmrisse", Überempfindlichkeit, auch Halluzinationen.
Konsumenten fühlen sich dann in "ihrem eigenen Film gefangen", manche erleben sich als ausgegrenzt, können sich nicht mehr mitteilen. Mitunter kommt es zu Herzrasen, Übelkeit und Schwindel, sogar zum Kreislaufkollaps. Bedenklich auch sind die durch regelmäßigen Cannabis-Konsum nicht selten ausgelösten Rückzugstendenzen. Dann steht man den Aufgaben des Alltags in Schule, Beruf und Familie gleichgültig gegenüber, und nicht nur die Konsumenten selbst, sondern auch die Anderen sind die Betroffenen. Womöglich sogar vor allem.


Cannabis hin, Cannabis her
Jemand, der zum ersten Mal einen Joint raucht oder „Gras“ isst, das in Kekse eingebacken wurde, wird überzeugt sein, nicht sogleich in eine Abhängigkeit zu geraten. Und genau diese Hoffnung trifft auf jedweden Abhängigen zu, der eben „das Zeug“ nur mal probieren wollte, allzumal in Gesellschaft mit anderen. Dort heißt es, Cannabis sei viel weniger gefährlich als Alkohol oder gar die weit härteren Drogen wie Crystal (Methamphetamin), Kokain oder Heroin. Das stimmt, keine Frage. Nachweislich aber ist Cannabis für viele Crystal-, Kokain- oder Heroinsüchtige einst die Einstiegsdroge gewesen. Doch darf auch das Risiko, von Cannabisprodukten abhängig zu werden, nicht geringgeschätzt werden. Dabei ist die Gefahr nicht für jeden gleich groß. Ausschlaggebend sind am ehesten psycho-soziale Faktoren. Depressionen zum Beispiel, Misserfolg in der Schule oder im Arbeitsleben, Ärger mit dem Partner oder dem Vorgesetzten erhöhen das Risiko, eines dieser Hanfprodukte nach Art einer Selbstmedikation zu gebrauchen. Weniger ist es dann die Substanz, die süchtig macht, sondern deren Potenz als „Problemlöser“. Jugendliche, denen tüchtig zu sein nicht so liegt, sind besonders gefährdet. Den Ausstieg zu meistern, mag dem einen leichter fallen als dem anderen. Dabei tut es eine schroffe Abkehr im Allgemeinen eher als das Bemühen, den Cannabis-Konsum mal um mal zu reduzieren. Das kennt man ja auch vom Alkoholmissbrauch her.
Immerhin gibt es bei uns in Deutschland Cannabisprodukte seit einiger Zeit auch auf Rezept. Wie in manchen anderen Ländern, die sich zunächst ebenfalls gesträubt hatten, das Rauschmittel freizugeben. Obschon immer nur für besondere Fälle. Seit längerem profitieren Spastiker und Patienten mit multipler Sklerose davon. Mit dem Jahr 2017 können zum Beispiel auch Schmerz- oder Krebspatienten Arzneimittel auf der Basis von Cannabis per Rezept beziehen, sofern der Arzt Nutzen und Risiko des Arzneimittels für den Patienten hinreichend geprüft hat. In der Regel ist der Medizinische Dienst (MD) bei der Beurteilung des Leistungsanspruchs hinzuzuziehen. Dazu gab es eine fünfjährige Begleitstudie des Gemeinsamen Bundesausschusses, die im März dieses Jahres endete. Mit einer Freigabe entsprechender Mittel für den ambulanten Bereich wird demnächst gerechnet.


Und was sagt die Hirnforschung dazu?
Seit den 1970er Jahren wird der Frage nach cannabisbedingten Hirnschäden durch Cannabiskonsum intensiver nachgegangen. Dem derzeitigem Kenntnisstand zufolge sind substantielle Hirnschäden nicht nachweisbar. Anders die Hirnleistungsfähigkeit, sie leidet mit zunehmender Dauer und Intensität des Konsums. Dies macht sich in Form schlechterer Lern- und Gedächtnisleistungen bemerkbar. Zum Glück verbessern sie sich relativ rasch, wenn mit dem Kiffen aufgehört wird. Zur Zeit ist schwerlich zu sagen, ob dabei dennoch kleinere Beeinträchtigungen übrigbleiben, die auf dauerhafte Hirnschädigungen zurückgehen.
Für die Hirnforschung besonders interessant sind die Wirkmechanismen, die durch Cannabis angestoßen werden. Obzwar sich so manche Effekte von Alkohol und Cannabis sehr stark ähneln, wirken die Inhaltsstoffe von Cannabis nur auf ganz wenige Schaltstellen im Gehirn ein, der Alkohol hingegen nahezu unterschiedslos auf alle nur möglichen. Mit „Schaltstellen“ sind Synapsen gemeint, Kontaktstrukturen also, die zwischen den Nervenzellen vermitteln. Sie bedienen sich spezieller chemischer Substanzen, Transmitter genannt, die von vorgeschalteten Nervenzellen freigesetzt werden und als Informationsvermittler auf der Gegenseite an speziellen Molekülen (Rezeptoren) andocken. Für die Wirkung von Cannabis-Inhaltsstoffen sind bislang nur zwei Rezeptormoleküle bekannt, CB1 und CB2 genannt. CB1-Rezeptoren spielen vor allem im Gehirn eine Rolle, CB2-Rezeptoren im Immunsystem. Auf diese Rezeptormoleküle wirken körpereigene Schlüsselmoleküle ein, die Endocannabinoide. Im Gehirn beeinflusst das Endocannabinoid-System die Schmerzverarbeitung, das Schlafverhalten, die Appetitregulation sowie Emotionen und mit ihnen die Stimmungslage. So weit, so gut, wenn alles im Normbereich bleibt, indem das Gehirn für die richtigen Verhältnisse selbst sorgt. Anders, wenn der Mensch das Endocannabinoid-System von außen her durch Cannabiskonsum aushebelt.


Cannabis freigeben oder nicht?
Wie so oft ist der Autor auch in diesem Fall für einen Volksentscheid. Vorzugsweise einen, bei dem die Teilnehmer per Testat Sachkenntnis auszuweisen haben. Politiker natürlich ausgenommen.


 



Es war einmal eine Kapitänin
Gerald Wolf

 

Und diese befehligte ein Schiff, das einst zu den größten und schönsten der Welt gehörte. Doch war es nun in die Jahre gekommen. Nicht nur, dass der Lack abblätterte und sich überall Rost zeigte, nein, das Schiff hätte längst einer Generalüberholung bedurft. Vor allem die Antriebsmaschinen. Neue brauchte es, modernere. Außerdem zeigten sich in der Außenwand erste Lecks. Wegen ungeschickter Steuermanöver waren ihrer immer mehr geworden.
Da − ein Scharren, Klirren und Schaben, das
gesamte Schiff ruckelte. „Wir sinken!“, rief jemand aus dem Maschinenraum, ein anderer schloss sich an. Immer mehr Stimmen waren zu hören: „Ein Leck, ein neues, großes. Überall Lecks!“ Bald darauf stellte sich die Kapitänin ans Mikrofon. Alle hatten zuzuhören, und die gerade schlafenden Mitarbeitenden wurden geweckt. Die Kapitänin verkündete, Unruhestifter wären am Werk, Populisten. Sie würden von Lecks schwafeln, den Bordfrieden wollten sie stören. Not täte vielmehr, die Ernährung umzustellen. Und zwar auf vegan, durchweg. Nicht nur für die Mitarbeitenden wäre das wichtig, nein, der ganzen Welt solle damit ein Zeichen gesetzt werden. So wie durch die Windkraftanlagen an Bord. Beispielgebend für die Welt sei auch das durch schiffseigene Expertinnen und Experten erarbeitete Prinzip, nur noch Ziele anzusteuern, die in Windrichtung liegen. Der ökologische Fußabdruck wäre seitdem deutlich verbessert worden. Jubel brach aus, als die Kapitänin verkündete, dass demnächst auf den Antrieb durch die Schiffsdieselmotoren ganz verzichtet werden könne und damit endlich die volle Klimaneutralität erreicht werde.
Unterdessen suchten der erste und der zweite Steuermann die fähigsten Männer an Bord zusammen, um das neue große Leck abzudichten. Auch einige weitere. Als das der Kapitänin hinterbracht wurde, rief sie die Leute zurück. Unnötig wäre das, vielmehr brauche man jetzt Geschlossenheit. Die beiden Steuermänner enthob die Kapitänin ihres Amtes, da ihr Tun nicht mit ihr, nicht mit der Leitung, abgestimmt worden sei. Zudem wäre bei der Zusammenstellung der Einsatzgruppe das Prinzip der Gleichstellung nicht beachtet worden. Auch spiele Rassismus eine Rolle. Sexismus und Rassismus aber wolle man nicht dulden. Die Steuermänner wurden durch zwei Expertinnen ersetzt, Erste und Zweite Steuernde genannt.
Die Bordzeitung machte daraus einen Bericht. Durch diese Zeitung erfuhren die Mitarbeitenden alles, was aus Sicht der Kapitänin wichtig und richtig ist. Dass das Wasser schon im Maschinenraum stand, gehörte nicht dazu. Wohl aber Rezepte für leckere Gerichte der veganen Art. Auch ein Bericht über ein Boot, das wegen eines Sturmes auf dem Titicacasee fast gekentert wäre. Und ein anderer über ein Schiffsunglück, das sich vor ziemlich genau einhundertzwei Jahren in Australien ereignet hatte. Dazu ein erneuter Aufruf zur strikten Einhaltung der Hygienemaßnahmen. Jede und jeder habe die Hygienemaßnahmen an Bord peinlichst genau zu beachten, vor allem müsse der Bauchnabel sauber bleiben. Die Bauchnabelkrankheit, die Umbilitis, wäre gefährlich, ja lebensgefährlich! Daher die tägliche Nabelschau und die Impfpflicht. Wer diesen Pflichten nicht nachkomme, sei den Diensthabenden zu melden (auch anonym).
Als das Schiff untergegangen war, sorgte das bei den Politikern und Medien auf der ganzen Welt für Kommentare. Einige meinten, die Schiffsleitung hätte längst ausgetauscht werden müssen, gegen eine mit weit mehr Sachverstand. Andere glaubten, ein derart verschlissenes Schiff wäre selbst durch eine Generalüberholung nicht mehr zu retten gewesen. Die meisten aber gaben sich bestürzt, denn es hätte sich um ein traditionsreiches, ehemals besonders schönes Schiff gehandelt, das durch die Kapitänin vorbildhaft geführt worden sei. Sie wäre dafür weltweit bewundert worden, und aus ebendiesem Grunde sei sie Mitglied zahlreicher Gremien gewesen, unter anderem Präsidentin der International Society for Ship Management (ISSM). Bei der Umstellung auf ganz neuartige Methoden der Menschenführung hätte man es mit Widersachern aus dem rechtsextremen Lager zu tun gehabt, mit Schwurblern und Flottenleugnern, die für das letztendliche Scheitern die Verantwortung trügen.
Über die Stelle, wo das Schiff gesunken war, fahren nun modernere Schiffe hinweg. Auf die Körperhygiene achtet jedes Mannschaftmitglied selbst, und die Köche kochen, was den Leuten schmeckt und was sie für richtig halten.


 

 


Zur Abwechslung mal Madagaskar

Gerald Wolf

Madagaskar, tatsächlich? Mallorca oder der Ostseestrand sind für Urlauber die Renner, keine Frage, aber Madagaskar? Heino sang einst „Wir lagen vor Madagaskar“, doch wo-möglich hat er selbst gar nicht gewusst, wo er denn da lag, er mit seinem Schiff. Denn Ma-dagaskars Küste misst 5 000 Kilometer, die viertgrößte Insel ist es. Weit weg von uns, dafür nahe dran an Afrika. Aber nicht erdgeschichtlich. Denn seit etwa 160 Millionen Jahren wur-de Madagaskar durch Landmassenverschiebung vom Kontinent getrennt. Daher auch gibt es hier, anders als in Afrika, keine echten Affen, stattdessen Lemuren, sogenannte Halbaffen. Und Boas sind auf Madagaskar zuhause – wie in Mittel- und Südamerika –, aber keine Py-thons. Sieben Arten von Affenbrotbäumen gibt es auf der Insel, in Afrika nur eine. Und eben-falls anders als in Afrika warten hier weder Giftschlangen auf unsereinen, noch böse Raub-tiere.  Hochinteressant: Die Tier- und Pflanzenwelt verfügt über einen sehr hohen Anteil Ar-ten, die nur hier zuhause sind, Endemiten genannt. Wegen der hohen Artenvielfalt Mada-gaskars spricht man von einer Megadiversität. Von den Lemuren zum Beispiel kommen ein-hundert Arten vor, wenn auch aufgeteilt auf verschiedene Regionen der Insel. Und dort sind die meisten in ihrem Bestand gefährdet. – Dann also nichts wie hin!
Recht teuer ist eine solche Reise, möchte man meinen. Doch können Mallorca oder Ahrens-hoop in der Hauptreisezeit teurer sein! Der Flug ist mit etwas mehr als 700 Euro der auf-wändigste Posten. Wirklich unangenehm stößt die lange Flugzeit auf: mindestens 15 Stun-den! Hotels kosten in der einfacheren, aber durchaus annehmbaren Ausstattung pro Nacht zwischen 10 und 15 Euro, die besseren und auch wirklich guten 20 Euro. Und das Essen ist noch günstiger zu haben.
Madagaskar wurde ziemlich spät vom Menschen besiedelt, etwa 350 Jahre vor dem Jahr Null beginnend. Über Jahrhunderte hin ist die Bevölkerung aus allen möglichen Gegenden der Alten Welt zusammengewürfelt. Die Madagassen sind ausgesprochen freundliche Leute. „Mora-mora“, heißt es bei ihnen – immer schön mit der Ruhe. Gegenüber Europäern haben manche einen gewissen Vorbehalt, wegen der unheimlich hellen Hautfarbe. Als gemeinsa-me Sprache hat sich bei den insgesamt 18 größeren Bevölkerungsgruppen das Madagassi-sche durchgesetzt. Daneben wird französisch gesprochen. Während der Kolonialzeit war es die einzig zugelassene Amtssprache. Mit Englisch kommt man hier nicht sehr weit, aber ir-gendwie eben doch zum Ziel. Unterstützt mit Händen und Mimik, mit Zeigen und Deuten. Und vor allem mit Freundlichkeit.
Die Natur Madagaskars ist schlichtweg überwältigend. Besonders zu schätzen weiß das, wer aus der Börde kommt, eine der langweiligsten Gegenden Europas. Schlimm, was hier die zunehmend aggressiver gewordene Landwirtschaft angerichtet hat, und das nach Maßgabe des „ökologischen Fußabdrucks“! Doch auch Madagaskar ist nicht mehr das Naturparadies, das es einmal war. Ursprünglich zu 90 Prozent bewaldet, wurden drei Fünftel seiner tropi-schen Regenwälder in Sekundärwälder und Grasland verwandelt. Vor allem per Brandro-dung. Die Rinderherden brauchen Gras.
Doch gibt es sie noch, die

Urwälder
Einige von ihnen hat man zu Naturschutzgebieten erklärt, zu Nationalparks. Zurzeit gibt es 47 davon, doch sollen es – dringend erforderlich − mehr werden. In einem solchen Gebiet heißt es, langsam gehen. Besser noch ganz langsam. Dann wird man nicht nur bunte Schmetterlinge und vielleicht auch einmal Lemuren oder einen farbigen Frosch sehen, son-dern Pflanzen und Tiere, die unsereinem bisher noch nie zu Gesicht kamen. Käfer lassen sich beobachten, Hundertfüßer, Ameisen und Spinnen, Raupen und Echsen, ein Skorpion oder eine Fliege, von denen man sofort weiß: einzigartig, noch nie gesehen! Dann und wann na-türlich auch Vögel und gar nicht so selten einmal eine Schlange. Wenn auf unsereinem ein Lemuren mit seinen großen, runden Augen vom Blätterdach herunter ansieht, hat man durch Blättern in einem eigens dazu gekauften Bildatlas eine gute Chance herauszukriegen, welcher der hundert Arten er angehört. Die Namen der Insekten und Tausendfüßer, der Blumen, Sträucher und Bäume, der Moose und Flechten herauszukriegen, ist nahezu aus-sichtslos. Dafür gibt es viel zu viele Arten. Da heißt es, den Fotoapparat zu zücken, um spä-ter vielleicht, zuhause wieder, zu erfahren, was es denn im Einzelnen gewesen sein könnte. Das Internet bietet dafür gute Chancen.
Wo immer man sich auf der Welt umsieht, das jeweils Besondere seiner Natur erschließt sich nur bei intensiverem Hinsehen. Ansonsten wirken die Urwälder in Süd- und Mittelame-rika, in Afrika und Südostasien, so unterschiedlich sie auch sind, immer gleich: üppiges Grün, hohe Bäume und hier und da einmal eine schöne bunte Blume oder ein schöner, bunter Schmetterling. Das Gleiche gilt für die Gebirgslandschaften und Savannen unserer Erde, für Meeresküsten, Flüsse, Seen und Sümpfe und für Unterwasserlandschaften. Und selbstver-ständlich auch für die Natur in unserem Deutschland. Hier mag man sich über das Grün der Landschaften ebenso einfach nur freuen, über bunte Blumen auf den Wiesen, dann und wann auch über einen Vogel oder einen Schmetterling, den man zu Gesicht bekommt. Vie-len aber ist das nicht genug. Sie wollen wissen, was das ist, das ihnen vor die Augen kommt. Denn wir zählen hierzulande zwischen 40 und 50 tausend Tierarten, darunter gibt es 8 000 verschiedene Käfer und 1000 verschiedene Spinnen. Selbst die Spezialisten haben damit ihre Probleme. Niemandem trauen, von dem es heißt, er kenne alle Pilze! Allein von den soge-nannten Großpilzarten gibt es bei uns zwischen vier- und fünftausend Arten. Selbst für die sichere Unterscheidung der Arten in den einzelnen Untergruppen müssen oftmals Spezialis-ten her. Und erst recht gilt das für die noch wenig erschlossenen Gebiete dieser Erde. Zum Beispiel eben für Madagaskar.
Gegooglet unter „Madagaskar Reisen“ bietet sich eine ganze Reihe von Gruppenreisen an. Überhaupt mag es für dieses Land das Beste sein, mit einer geführten Reise zu beginnen. Fast alles ist ganz anders als bei uns, und, allerdings, nichts ist chronischen Naserümpfern gut genug. Diejenigen aber, die auf den Geschmack gekommen sind, werden für ein nächs-tes Mal gerüstet sein, um auf eigene Faust hierher zu reisen. Immer beginnt das mit einem Flug in die Hauptstadt Antananarivo, per Internet zu buchen. Auf demselben Wege sollte man das eine und das andere Hotel vorbuchen. Vielleicht auch ein weiteres in einem der Nationalparks. Taxifahrer gibt es in Hülle und Fülle, die froh über Kundschaft sind und einen recht gern selbst über die holprigsten Straßen befördern. Und für erstaunlich wenig Geld auch über mehrere Tage hin.
Appetit gemacht? Das würde den Autor freuen. Er ist zum dritten Mal hier und hat soeben an einem der langen Abende diesen Artikel geschrieben.