****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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Gleich wo auf der Erde, Regenwälder sind ein krönendes Erlebnis. Auf Madagaskar kommt ihre floristische wie faunistischen Einmaligkeit dazu -  Endemiten unter den Pflanzen und Tieren, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind.   

a Einfach urwüchsig.

b Und nicht immer ganz leicht durchzufinden.

c Hier und da Gelegenheit für Klimmzüge.  

d Oder um nasse Füße zu kriegen.  


a Oder auch nicht.

b Copsychus albospecularis, Madagascar Magpie Robin, kixt im Unterholz.

c Gleich darauf ein Seidenkuckuck aus der für Madagaska endemischen Gattung Coua (Coua reynaudii, Redfronted Coua).  

d Im Regenwald von Ranomafana eine der seltneren Lemurenarten, Hapalemur aureus, Golden Bamboo Lemur. 

  

a Und gleich darauf die wohl seltenste Lemurenart überhaupt: der Große Bambuslemur Prolemur simus. Er schält mit seinem starken Gebiss die Stängel des hier wachsenden Bambus, um dessen Mark zu fressen.

b Ebenfalls extrem selten: Microcebus lehilahytsara, Goodman's Mausmaki. Er wurde erst im Jahre 2005 im Gebiet von Andasibe entdeckt.

c Der größte der Lemuren Madagaskars: der Indri (Indri indri) im Reservat bei Andasibe.  

d Auf dem Nachbarbaum ein weiteres Tier.   


a Dieser hier guckt nicht etwa nach uns, sein Clan ist ihm viel wichtiger.

b Farnbäume sind äußerst prägnanteste Gebilde. Sie erinnern an die längst vergangene Karbonzeit.  

c, d Man muss sich schon ordentlich umsehen, um im Gewirr der Zweige und Blätter etwas Besonderes zu entdecken. 


c Plötzlich eines der schönsten Chamäleons der Insel: Parson's Chamäleon, Calumma parsonii.

d Dasselbe in Augenhöhe.  


a Herzanrührend, wie sich das Pärchen des Östlichen Wollmakis (Avahi laniger) aneinander kuschelt. Womöglich infolge einer besonders hohen Oxytocinkonzentration.

b Blutegel, womöglich von einem Busch abgestreift.  

c, d Was heißt hier „nichts Besonderes“? Allles ist besonders, nur dass es unsereiner nicht benennen kann. 


a, b Nur ausnahmsweise blühen Orchideen im Südwinter (Juni).

c Diese Orchidee ist blattlos. Dafür enthalten ihre Luftwurzeln Chlorophyll. 

 

a Sporangien eines Mooses, wie von einem Designer entworfen.

c Gasteracantha cancriformis, eine Stachelspinne. Hier in einer besonders farbfreudigen Varietät. 


a In den Restwäldern des mittleren und nördlichen Madagaskars recht häufig zu sehen: der Braune Maki, Eulemur fulvus.

b Im MantadiaNationalpark bei Andasibe ein näherer Verwandter des Braunen Makis: Varecia variegata. Black-and-white ruffed Lemur ("Südlicher Schwarzweißer Lemur").

c Einer der schönsten Lemuren: Propithecus diadema, der Diadem-Sifaka. Reservat bei Andasibe.  

d Ein absoluter Meister der Tarnung: der Gecko Uroplatus sikorae, nur auf Madagaskar vorkommend. Kein Tier zu sehen?  


a Immer noch nicht?

b Jetzt endlich der Kopf! Wie vollendet dieser Gecko den Flechtenbewuchs hinkriegt!

c Nachtexkursionen befördern manches ans Licht, was das des Tages scheut.  

d Zum Beispiel diese extrem eigenartige Spinne.

   

a Oder große Zikaden.

b Und da ist ihr Fotograf.

c Dieser Skorpion verrät durch seine verhältnismäßig dünnen Scheren und das starke Abdomen ("Schwanz"), dass er zu den hochgiftigen zählt.  

d Tagsüber kaum jemals zu sehen.