****       Sapere aude!        ****        
                 
Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! – forderte der Philosoph Immanuel Kant vor mehr als 200 Jahren. Er hatte etwas viel von uns verlangt, aber ein wenig sollten wir ihm schon entgegenkommen. Jeder auf seine Weise. Hier die meine.
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Zentrales Hochland und die Hauptstadt Antananarivo. In "Tana", wie die Hauptstadt der Kürze wegen genannt wird, lebt mit 2 Millionen Einwohnern etwa ein Zehntel der Gesamtbevölkerung Madagaskars. Die ruralen Gebiete rings um Tana sind durch Reisanbau und Steppe geprägt, nur hier und da hat sich etwas Natur erhalten. Madagaskar ist seit mindestens 1000 Jahren von Menschen besiedelt. Die Zuwanderer kamen vor allem aus Südostasien, aus Arabien, Indien und Afrika. Die Hauptstadt ist ein ethnischer Schmelztiegel.


a Antananarivo. Im Vordergrund ein verschlammtes Reisfeld mit Zebuherde, dahinter der Hügel mit dem Roha-Palast.

b Blick von dort auf das Zentrum.  

c,d Straßenszenen.


a Gewaschen wird am Fluss.

b Und getrocknet mit Solarenergie.

c Aus dem lehmigen Untergrund werden Ziegel geformt und an Ort und Stelle gebrannt.   

d Discounter gibt es, ähnlich den unsrigen, die Masse aber kauft auf den Märkten.


a Probieren geht über Studieren.

b Neben halb lebendigen Wanderheuschrecken auch einmal ein an den Füßen zusammengebundenes Huhn, bitteschön. Hier hätten unsere Tierschützer ordentlich zu tun. Doch was man nicht weiß, macht einen nicht heiß.

c 1960 hat Frankreich den bisherigen Kolonialstaat Madagaskar in die Unabhängigkeit entlassen. Nationalflaggen werden verkauft, weil in der übernächsten Woche (26. Juni) der Unabhängigkeitstag gefeiert wird. Und Flagge zeigt dann auch das winzigste Häuschen. Keiner muss befürchten, deshalb als Rechtspopulist zu gelten.   

d So aufgeschlossen wünschte man sich die Kinder bei uns.


a Auch die Mitte der Hauptstadt bietet dem Naturfreund etwas.

b Hier eine Gottesanbeterin in den Grünanlagen des Roha-Palastes. Gravenhorst's Mabuya lebt ebenfalls hier, Trachylepis gravenhorstii.

c Selbst Chamäleons findet man in den Gärten Antananarivos, z. B. Oustalets Chamäleon, Furcifer oustaleti. Hier jung und eher unattraktiv gefärbt.   

d Der Riesenstrauß Aepyornis maximus ("Elefantenvogel") war womöglich bis zum 16. Jahrhundert auf Madagaskar zu Hause. Noch heute findet man hier porzellanartige Bruchstücke seiner Eier.


a Reisbauern. Er trägt Würde, sie den Korb. Alles Schwere wird auf dem Kopf getragen, selbst während des Schwatzes mit dem Nachbarn. Fazit: Im Alter geht man gerade, und Wirbelsäulenschäden sind so gut wie unbekannt.

b Männer machen's genauso, wenn gerade mal keine Frau zur Verfügung steht.

c Aluminiumreste werden im Holzkohlenfeuer geschmolzen, um daraus Töpfe für die Küche zu gießen. Einzige Form des Arbeitsschutzes: aufgepasst!   

d Laut einer Studie "Map of World Happiness" sind die Madagassen ähnlich glücklich wie die Franzosen, die einst ihre Kolonialherren waren. Nach eigenem Augenschein umso glücklicher, je weiter weg sie von der Zivilisation sind. Und je ärmer.


a Eine Braut wird zum Bräutigam geführt.

b Der Silberreiher, in den Reissümpfen häufig anzutreffen. Casmerodius albus ist die Reiherart mit der weitesten Verbreitung, in keinem Erdteil fehlt er. Seit einiger Zeit macht er sich auch bei uns in Deutschland breit.

c In den Reisfeldern wächst der Algenfarn Azolla in Massen.   

d Ausgesprochen hübsch, der "Brilliant Blue" (Junonia rhadama). Auf der gesamten Inselwelt des westlichen Indischen Ozeans ist er verbreitet.


a Ein Vulkansee, etwa 20 km von der Antsirabe (südlich von Tana) entfernt und nur auf buckeliger Piste zu erreichen.

b Hier zu sehen Tachybaptus ruficollis, Dabchick oder Little Grebe genannt. Unserem Zwergtaucher sehr ähnlich.

c Im Südwinter (Juni) sieht man von den Aloe-Blüten zumeist nur kümmerliche Reste. Verbreitet ist der Aloe vom südlichen und tropischen Afrika über die Inseln des Indischen Ozeans bis hin zur arabischen Halbinsel.   

d Seidenspinnen sind in allen tropischen Ländern zuhause, hier Nephila madagascariensis. Typisch sind die riesigen Fangnetze, in denen mehrere Generationen zusammenleben. Ansonsten sind Spinnen soziophob.